30.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟖𝟎
𝔽𝕚𝕖𝕣𝕫𝕖... 𝕖𝕤 𝕤𝕥𝕒𝕦𝕥 𝕤𝕚𝕔𝕙.
Der Weg aus dem 𝐕𝐚𝐥𝐛𝐨𝐧𝐚 𝐕𝐚𝐥𝐥𝐞𝐲. führte uns über die 𝐋𝐇𝟐𝟐 durch das 𝐓𝐚𝐥 𝐝𝐞𝐬 𝐃𝐫𝐢𝐧.
Wir persönlich haben die LH22 „𝐃𝐢𝐞 𝐒𝐭𝐫𝐚𝐬𝐬𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐊𝐫𝐞𝐮𝐳𝐞 𝐠𝐞𝐭𝐚𝐮𝐟𝐭“.
Auf der Strecke befinden sich gefühlte hundert Gedenkkreuze von Menschen, die auf dieser kurvenreichen Strecke ihr Leben lassen mussten.
Tatsächlich ist schon eine gewisse Achtsamkeit von Nöten, um diese Strecke ohne einen folgenschweren Kuschelkurs mit dem Gegenverkehr oder den doch recht bodenlosen Seitenstreifen zu vermeiden.
Und um es gleich einmal festzuhalten… die Dörfer im Drin-Tal sind auch nicht Berlin… Nein… nicht mal wie Bielefeld… hier in der Region ist alles eher überschaulich… außer natürlich die Straßen.🤦♂️
Supermärkte sucht man hier in dieser Gegend eher vergebens. Den Bäcker muss man hier von der heimischen Couch herunterklingeln, wenn man ein Brot kaufen möchte und Waren des täglichen Bedarfes gibt es noch im Stil der Serie „Unsere kleine Farm“ im Kramerladen, hinter der Bedienungstheke, neben Kettenfett und Saatgut für das Frühjahr.
Aber dafür gibts es hier einen 𝐒𝐭𝐚𝐮𝐬𝐞𝐞… recht groß… was wohl die Frage beantwortet, warum der Valbona-Fluss, weiter nördlich so ausgetrocknet wirkt. Aber das ist nur eine spontane Spekulation meinerseits und entbehrt jeglicher Recherche.
Der 𝐅𝐢𝐞𝐫𝐳𝐚-𝐒𝐭𝐚𝐮𝐬𝐞𝐞 oder auf Albanisch „Liqeni i Fierzës“ wurde in den 1970er-Jahren angelegt… Vermutlich, um der albanischen Kerzenindustrie mal so richtig eins auszuwischen.
Denn seither gibt´s Strom, hier in den albanischen Alpen, auch wenn dafür ein komplettes Tal geflutet wurde…
Das wäre in etwa so, als wenn man in Berlin sagen würde… „𝑊𝑖𝑟 𝑏𝑟𝑎𝑢𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑚𝑒ℎ𝑟 𝑃𝑎𝑟𝑘𝑝𝑙𝑎𝑒𝑡𝑧𝑒… 𝑎𝑐ℎ 𝑘𝑜𝑚𝑚… 𝑙𝑎𝑠𝑠 𝑢𝑛𝑠 𝑚𝑎𝑙 𝑑𝑒𝑛 𝐾𝑢´- 𝐷𝑎𝑚𝑚 𝑝𝑙𝑎𝑡𝑡𝑚𝑎𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑑 𝑑𝑜𝑟𝑡 𝑃𝑎𝑟𝑘𝑢ℎ𝑟𝑒𝑛 𝑎𝑢𝑓𝑠𝑡𝑒𝑙𝑙𝑒𝑛."
Auch wenn das bestimmt so mancher Berliner begrüßen würde, wäre das sicherlich nicht im Sinne des Berliner Stadtbildes.
Was würden die Touristen sagen?... Wo würden sie sich dann ihren überteuerten Kaffee-Latte reinpfeiffen?... Wo ihre gestellten Selfies für ihre Instagram-Story schießen?
Hier am Fierza Stausee ist es eher umgekehrt, hier kommen die Touristen wegen des Stausees.
Wegen der alten Dörfer, die hier damals das Landschaftsbild prägten und dann geflutet wurden, braucht niemand mehr zu kommen… die sind weg… Quasi zum 𝐬𝐨𝐳𝐢𝐚𝐥𝐞𝐧 𝐖𝐨𝐡𝐧𝐮𝐧𝐠𝐬𝐛𝐚𝐮 𝐟𝐮𝐞𝐫 𝐊𝐚𝐫𝐩𝐟𝐞𝐧 umfunktioniert.
Wenn man also mit dem Boot über den See schippert, sitzt man praktisch über Geisterdörfern.
Romantisch und gleichzeitig ein bisschen unheimlich. Ich meine, irgendwo da unten liegt dann vielleicht noch ein albanisches Wohnzimmer mit Teppich, Kommode und einem Fernseher, der nur drei Programme hatte. Hoffentlich wurde damals wenigstens der Kühlschank ausgeräumt… Nicht, dass sich die Karpfen noch den Magen verderben.
Also wenn man schon mal hier oben ist… sollte man sich die Staumauer definitiv einmal anschauen… echt groß und imposant, was die Albaner da hingebastelt haben.
Welche Folgen das Ganze für Flora und Fauna hatte?... Das ist ein anderes Thema.
Ansonsten siehst du, wenn du die SH22 entlangfährst Felsen… jede Menge Felsen… und noch mehr Felsen… manchmal auch auf der Straße… Felsen… so ist das halt… in Albanien.🤷♂️
Du könntest natürlich auch mal einen Blick hinunter auf den Stausee riskieren… aber vergiss dabei nicht… Felsen… und Kreuze.🙈
Aktuell ist die Straße in Richtung Koman eine einzige Baustelle…
Geröll… Schotter, Baggerschaufeln und verkehrstechnisch topausgebildete Bauarbeiter, die recht lustlos mit rot-grünen Kellen herumfuchteln, begleiten uns über die gesamte Strecke von knapp 𝟏𝟓𝟎 𝐤𝐦 für die wir dann mal eben knapp 𝟓 𝐒𝐭𝐮𝐧𝐝𝐞𝐧 benötigten.
Aber „so what“… für uns in ja ohnehin eher der Weg das Ziel… und der war definitiv atemberaubend. ☺️
Während ich nochmal einen Blick hinab auf den Stausee riskiere, denke ich mir „Hier haben die Leute ein ganzes Tal für ihre Steckdose im Wohnzimmer geopfert… und ich krieg’s nicht mal hin, mein Handy rechtzeitig aufzuladen.“
Abschließend noch ein kleiner „𝐅𝐮𝐧𝐟𝐚𝐜𝐭“…
Es fährt auch eine Autofähre, den Drin hinab bis Koman. 🙈
Aber trotzdem… 𝐟𝐮𝐞𝐡𝐥𝐭 𝐞𝐮𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐤𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐭.🤗
25.09.2025
Kuscheldosentag 1075
𝕃𝕚𝕟 𝕝𝕚𝕖𝕘𝕥 𝕒𝕞 𝕆𝕙𝕣𝕚𝕕𝕤𝕖𝕖…
… und nicht, wie man irrtümlich annehmen könnte in China. Nur mal so fürs Protokoll. 😉
Solltet ihr den Ort nicht kennen, macht das nichts… denn für uns war es bisher auch nur ein weißer Punkt auf der Landkarte, bis wir über eine ARD-Dokumentation auf dieses kleine Fischerdorf aufmerksam wurden.
„𝑬𝒄𝒉𝒕 𝒔𝒄𝒉𝒊𝒄𝒌“… dachten wir uns so und fügten das Örtchen unserer „Mustsee-Liste“ hinzu … und schwupp... da sind wir. 😃
Also Lin liegt am Ohridsee… allerdings jetzt auf der 𝐚𝐥𝐛𝐚𝐧𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐒𝐞𝐢𝐭𝐞…
Begrüßt wurden wir bereits am Ortseingang von einem, in Österreich wohnenden Albaner, der hier seine Verwandten besucht. Er schaute tatsächlich ein wenig irritiert, was uns wohl hier dieses Dorf verschlägt… Aber wir als Touristen, sehen solche „Perlen der kulturellen Entwicklung der Menschheit“ vermutlich aus einem anderen Blickwinkel. 🤷♂️
Tatsächlich signalisierte uns im Grunde bereits das Ortsschild auf seine muttersprachliche Art, dass dieser Ort für nicht kyrillisch lesende und albanisch sprechende Besucher doch kommunikativ eher ungeeignet sein könnte. 🙈
… Aber wer wie wir, fließend 𝐡𝐚𝐧𝐝𝐟𝐮𝐜𝐡𝐭𝐞𝐥𝐢𝐠 spricht, schlägt sich auch in den abgelegensten Fischer-Dörfchen dieser Welt durchs Leben und durch die Speisekarten. 😉
Lin soll, laut Google-Recherchen über 8000 Jahre als sein…
das überteigt selbst das Haltbarkeitsdatum von Oscars Futterdosen. 🙈
Das muss man sich mal vorstellen…
...hier saßen bereits Menschen an diesem See, da war noch nicht mal das Rad erfunden… geschweige denn das I-Phone 17. 🤷♂️
Fragt man die Menschen in Lin, was man in ihrem Dorf unbedingt gesehen haben muss, antworten sie alle recht einträchtig… „𝑫𝒆𝒓 𝑺𝒆𝒆 𝒏𝒂𝒕𝒖𝒆𝒓𝒍𝒊𝒄𝒉“… ok… Mission erfüllt. 👍😉
So ziehen wir also weiter… noch einmal in Richtung Norden…
Unser Ziel: 𝐃𝐢𝐞 𝐚𝐥𝐛𝐚𝐧𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐀𝐥𝐩𝐞𝐧. Wir halten Euch auf dem Laufenden.
Bis dahin… 𝐟𝐮𝐞𝐡𝐥𝐭 𝐄𝐮𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐤𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐭. 😊
24.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟕𝟒
𝔻𝕖𝕣 𝕆𝕙𝕣𝕚𝕕 𝕊𝕖𝕖 … 𝕦𝕟𝕕 𝕕𝕒𝕤 „𝕞𝕒𝕫𝕖𝕕𝕠𝕟𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖 𝔻𝕣𝕦𝕞𝕣𝕦𝕞“…
Wir sind also am 𝐎𝐡𝐫𝐢𝐝-𝐒𝐞𝐞…
... den teilen sich Nordmazedonien und Albanien.
Also, sie teilen ihn, bedeutet, sie streiten sich aktuell nicht darum. Nach unserer Erfahrung streitet man sich ja hier im Balkan ganz gerne mal um etwas...🤷♂️
Ich kenne genug Leute, die sich schon ums letzte Käseeckchen in der Käsepackung oder um einen Parkplatz neben dem Parkhausausgang prügeln würden.
Hier eben mal nicht… hier ist Ruhe im Karton und man hat sich anscheinend lieb… so rund um den Ohrid See. 😍
Erste Station… das „𝐊𝐥𝐨𝐬𝐭𝐞𝐫 𝐒𝐯𝐞𝐭𝐢 𝐍𝐚𝐮𝐦“.
Das Kloster Sveti Naum thront so malerisch am südlichen Ufer des Ohridsees, dass selbst die Instagram-Filter beleidigt den Job hinschmeißen würden.
Malerisch gelegen, mit Blick über das türkisfarbene Wasser auf den 2.601 Meter hohen Berg mit dem wohlklingenden Namen „Pelister“… da könnte echt sowas wie Urlaubsstimmung aufkommen. Um ehrlich zu sein… tut es dann auch. ☺️
𝐃𝐞𝐫 𝐇𝐞𝐢𝐥𝐢𝐠𝐞 𝐍𝐚𝐮𝐦, der hier im 10. Jahrhundert als Mönch und später sein „Start up“ als Wunderheiler gründete, soll nicht nur Kranke geheilt, sondern auch Tote wieder zurück ins Reich der Lebenden geholt haben, was ja nun tatsächlich an ein gewisses Wunder grenzen würde…
Aber dieses Patent hat sich anscheinend nicht so richtig durchgesetzt… zumindest praktiziert heute kein Arzt mehr so. Heutzutage bleibt tot in der Regel tot... Basta.🤷♂️
Für Naum seinerzeit allerdings kein so schlechter Move, wenn man bedenkt, dass mittelalterliche Ärzte damals bei ihrem Patienten meist mehr Schaden anrichteten, als sie letztendlich halfen. Da kam man mit Zahnschmerzen rein und beinamputiert wieder raus… so war das halt damals.
Heute kommen die Pilger nicht nur für Wunder, sondern auch, um ihr Ohr an Naums Steinsarkophag zu pressen. Angeblich hört man darin immer noch sein Herz schlagen, was wir aufgrund mangelnder Prüfung leider nicht vorbehaltslos bestätigen können. 🤷♂️
Rund um das Kloster stolzieren Pfauen herum…
Es wirkt ein wenig, als hätte man sie vor Jahren für eine orthodoxe Modenschau gebucht und schlicht und einfach vergessen, sie wieder einzusammeln.
Seither muss das heilige Getier wohl für gemeinsame Erinnerungsfoto mit Touristen herhalten, was für uns natürlich niemals in Frage gekommen wäre. 😉
Alles in allem ist das „Kloster Sevti Naum“ durchaus einen Besuch wert… einziger Wehrmutstropfen… 𝐇𝐮𝐧𝐝𝐞 sind auf dem gesamten Grundstück 𝐯𝐞𝐫𝐛𝐨𝐭𝐞𝐧!
Gut, dass die wild lebenden Hunde dieser Gegend des Lesens nicht mächtig sind und somit dieses Verbot tunlichst ignorieren.
Oscar allerdings hat sich, wie es sich für einen pflichtbewussten, deutschen Beagle gehört, daran gehalten und hat brav in der Kuscheldose gewartet, während wir das Klosteranwesen mit unserer Anwesenheit beehrten.
Weiter gings es dann zur „𝐁𝐚𝐲 𝐨𝐟 𝐁𝐨𝐧𝐞𝐬“
also Bucht der Knochen…
Das klingt erstmal gruseliger als es letztendlich ist, denn die Bucht beherbergt ein nachgebautes aus 𝐏𝐟𝐚𝐡𝐥𝐝𝐨𝐫𝐟 𝐚𝐮𝐬 𝐝𝐞𝐫 𝐁𝐫𝐨𝐧𝐳𝐞𝐳𝐞𝐢𝐭.
Archäologen fanden hier im See Überreste von prähistorischen Siedlungen, Fischhaken, Töpfe und Hackebeilchen… also genau die Gimmicks, die ich mitnehmen würde, wenn ich mal für das TV-Format „7 vs Wild“ gebucht werden sollte. 😉
Das Ganze sieht ein bisschen aus, als würden die „Flintstones“ und das Balkan-Tourismusamt gemeinsam die mazedonische Version des TV-Formates „𝐋𝐨𝐯𝐞 𝐈𝐬𝐥𝐚𝐧𝐝 𝐁𝐫𝐨𝐧𝐜𝐞𝐳𝐞𝐢𝐭“ starten wollen. Allerdings scheint das Casting noch zu laufen… außer uns war nämlich niemand dort. 🤷♂️
Jedenfalls stehen hier jede Menge Holzhütten auf Stelzen und Holzboote, die eher nach einem Ikea-Bastelsatz aussehen. Und es gibt noch eine kleine Ausstellung mit den Fundstücken aus dem Ohrid-See … also jetzt keine Cola-Dosen, Fahrradlenker und Reste von Schwiegermüttern, sondern wirklich alte Fundstücke aus der Jungsteinzeit. 😉
Ehrlich gesagt...
ich war die Hälfte der Zeit damit beschäftigt, mir auszumalen was passiert, wenn diese Holzplanken meinen, in letzter Zeit recht doch gewichtig anmutenden Körper nicht mehr halten können und der Physik Tribut zollt, in dem mich der Holzboden unter krachenden Getöse in die Tiefen des Ohridsees entlässt.🙈
Haben nordmazedonische Hechte und Karpfen auch „mittelreife Deutschtouristen“ auf ihrem Speisezettel? 🤷♂️ Ehrlich gesagt, hatte ich wenig Lust das herauszufinden.
Aber immerhin… sie hatten schon damals eine 1a-Wohnlage mit Seeblick. Das muss man sich heute erstmal leisten können.
𝐎𝐡𝐫𝐢𝐝 - Die Stadt der 3 K (Kopfsteinpflaster, Kirchen und Karpfen)
Von Ohrid sagt man… Es wäre das „𝐉𝐞𝐫𝐮𝐬𝐚𝐥𝐞𝐦 𝐝𝐞𝐬 𝐁𝐚𝐥𝐤𝐚𝐧𝐬“.
Ich fürchte zwar, dass die Israelis das etwas anders sehen… aber „so what“… wir nehmen das jetzt einfach mal so hin.
Hier gibt es angeblich 𝟑𝟔𝟓 𝐊𝐢𝐫𝐜𝐡𝐞𝐧, bzw. Kapellen… quasi eine für jeden Tag im Jahr, wenn man das will.
Ehrlich gesagt… wir haben nicht gezählt… und warum auch?
Wenn es stimmt ist das Ok. Wenn es geflunkert ist… ist das für uns auch OK. 🤷♂️
Allerdings gibt es definitiv mindestens 365 Straßenverkäufer, die ihre „authentische Ware aus der Region feilbieten und sich dabei nicht einmal die Mühe machen, die „Made in China – Aufkleber“ zu entfernen.🤦♂️
Aber was soll es… letztendlich zählt doch das Gefühl, dass ein solcher Kauf in einem auslöst, wenn man dann wieder zuhause in der Heimat ist… „𝑮𝒖𝒄𝒌 𝒎𝒂𝒍… 𝒅𝒂𝒔 𝒉𝒂𝒃𝒆 𝒊𝒄𝒉 𝒊𝒏 𝑶𝒉𝒓𝒊𝒅, 𝒊𝒏 𝑵𝒐𝒓𝒅𝒎𝒂𝒛𝒆𝒅𝒐𝒏𝒊𝒆𝒏 𝒈𝒆𝒌𝒂𝒖𝒇𝒕.“
Dies soll ja letztendlich auch der Sinn und Zweck eines Andenkens sein… Oder? 🤔
Den kompromittierenden Aufkleber könnte man ja dann nach Belieben selbst entfernen. 😉
𝐀𝐛𝐞𝐫 𝐢𝐜𝐡 𝐬𝐜𝐡𝐰𝐞𝐢𝐟𝐞 𝐦𝐚𝐥 𝐰𝐢𝐞𝐝𝐞𝐫 𝐚𝐛…
... also zurück in die Altstadt von Ohrid:
Die Altstadt von Ohrid wirkt wie ein wilder Mix aus byzantinischen Kirchen, osmanischen Häusern und Treppen… vielen Treppen… die einem das Gefühl geben, dass die Stadtväter von Bergziegen abstammen könnten, denn die Altstadt von Ohrid wurde für alternde Touristen wie uns recht gnadenlos an den Hang gebaut. Also Schnappatmung inclusive.🙈
Auch haben wir die hiesige, 𝐫𝐞𝐠𝐢𝐨𝐧𝐚𝐥𝐞 𝐒𝐩𝐞𝐳𝐢𝐚𝐥𝐢𝐭𝐚𝐞𝐭 verpasst…
Den 𝐎𝐡𝐫𝐢𝐝-𝐊𝐚𝐫𝐩𝐟𝐞𝐧.
Wir hätten ihn sicherlich gerne probiert, wenn wir zum einen vorher gewusst hätten, dass es sich um diese eine regionale Spezialität handelt, und zum anderen hätten wir ihn auf der kyrillischen Speisekarte erstmal als solchen identifizieren müssen. Hat leider beides nicht geklappt. 🤷♂️
… Auch weiß ich aus Erfahrung, dass das Filetieren eines Karpfens eher einer archäologischen Ausgrabung gleicht, als einem genüsslich entspannten Abendessen.
Aber Ok… „hätte… hätte… Fahrradständer“ …
... es sollte halt nicht sein… macht nix… statt dessen gab´s wieder einmal „Plieskavica“.
Das ist eine Art Hamburger mit ohne Brötchen und als Notfallplan, auch in kyrillischer Schrift, auf so gut wie jeder Speisekarte zu finden. 😉
Der Ohridsee selbst ist übrigens, nach dem Skutari See, der zweitgrößte See des Balkans und an seiner tiefsten Stelle 288 Meter tief.
Mit 1,36 Millionen Jahren ist er der älteste See Europas, was allerdings bedeutet, dass ich seinen nächsten, runden Geburtstag eher nicht mehr beiwohnen kann. 🤷♂️
Schon die Dinosaurier haben vermutlich aus ihm getrunken… das ist schon eine coole Vorstellung, wenn man so über diese türkisfarbene Wasseroberfläche blickt. 😊
So ist der Ohrid See selbst ein wenig wie ein Dinosaurier… nur halt ohne Zähne. Die haben dann dafür die Hechte. 😉
Wir halten es jetzt, wie der Typ, der jahrelang mit Blick auf einen Knast wohnte und eines Tages mit Blick auf sein Haus aufwachte.
Heute schauen wir noch über den Ohrid See nach Albanien…
... Morgen sehen wir vielleicht Nordmazedonien vom anderen Ende des Wassers.
Für uns geht es jetzt also weiter nach Albanien… mal schauen, was der See dort so kann.
Wahrscheinlich dasselbe wie hier, nur von der anderen Seite und anderen Schildern.
Aber wir fahren trotzdem hin.😉
In diesem Sinne… 𝐟𝐮𝐞𝐡𝐥𝐭 𝐄𝐮𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐤𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐭. 🤗
23.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟕𝟑
𝔹𝕚𝕥𝕠𝕝𝕒 - 𝔻𝕚𝕖 𝕤𝕔𝕙𝕠𝕟𝕦𝕟𝕘𝕝𝕠𝕤𝕖 𝕎𝕒𝕙𝕣𝕙𝕖𝕚𝕥...🙈
... Meist präsentieren Euch die "Reise Digital Creator" nur die "Sonnenseite" ihrer Stehplätze.
Zumindest unsere Nachtplätze sehen oft so aus. 😁
(Sieht allerdings schlimmer aus, als es letztendlich war.😉)
22.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟕𝟐
𝕀𝕝𝕚𝕟𝕕𝕖𝕟 𝕄𝕖𝕞𝕠𝕣𝕚𝕒𝕝 - 𝔸𝕣𝕖𝕒 𝟝𝟚. 👽
Zwischenstopp… Das 𝐈𝐥𝐢𝐧𝐝𝐞𝐧 – 𝐌𝐞𝐦𝐨𝐫𝐢𝐚𝐥 𝐢𝐧 𝐊𝐫𝐮š𝐞𝐯𝐨…
… oder wie die Leute es hier nennen… Das „𝐌𝐚𝐤𝐞𝐝𝐨𝐧𝐢𝐮𝐦“.
Auf dem ersten Blick könnte man durchaus meinen…
… da hat irgendein „Alf“ hier sein Raumschiff abgestellt und versucht seit Jahrzehnten vergeblich nachhause zu telefonieren, während sein Gefährt hier von der irdischen Korrosion so langsam in seine Bestandteile zerlegt wird.
Achnee… Moment mal… das war ja E.T.mit dem Telefonieren … 🙈
ALF war ja der mit den Katzen im Toaster.😋
Egal… auf jeden Fall mutetet dieses Bauwerk an, als hätte ein verpeilter Bühnenbildner seine Kulisse für einen „Science Fiction B-Movie“ versehentlich hier Kruševo zusammengezimmert, statt im Vorgarten von Babelsberg.
Der 𝐂𝐡𝐚𝐫𝐦𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝟕𝟎𝐞𝐫 lässt hier zumindest ganz deutlich grüßen.
Ein 𝐯𝐞𝐫𝐩𝐮𝐭𝐳𝐭𝐞𝐬 𝐁𝐞𝐭𝐨𝐧-𝐄𝐢 mit Fenstern, die wirken wie riesige Gucklöcher und aussieht, wie ein gigantischer Staubsaugeraufsatz für die Couchritzen.
Aber gut… nichtsdestotrotz, hat dieses Bauwerk eine Botschaft und eine Geschichte.
Also ein bisschen mehr Respekt vor der architektonischen Umsetzung einer nicht umsetzbaren Idee des Bildhauers 𝐉𝐨𝐫𝐝𝐚𝐧 𝐆𝐫𝐚𝐛𝐮𝐥 und seiner Gattin 𝐈𝐬𝐤𝐫𝐚 𝐆𝐫𝐚𝐛𝐮𝐥.
Wir schreiben also das 𝐉𝐚𝐡𝐫 𝟏𝟗𝟎𝟑…
… in der Region gab’s den 𝐈𝐥𝐢𝐧𝐝𝐞𝐧-𝐀𝐮𝐟𝐬𝐭𝐚𝐧𝐝 gegen die Osmanen.
Das war nicht etwas so eine kleine Demo mit Trillerpfeifen und gelben Warnwesten… Nein…
… das war schon eine andere Hausnummer.
Trotzdem war des ganze dann doch eher semi-erfolgreich. 🤷♂️
Die Unabhängigkeit der Mazedonier kam dann im Grunde erst Jahrzehnte später…
… Trotzdem wurde dieser Aufstand zu einem Symbol für Kampfgeist, Mut, und die Tatsache, dass ein Betonguss aus 70ern wohl nicht für die Ewigkeit gebaut wurde.
Drinnen gibt es riesige, runde Glasfenster aus Buntglas. Manche könnten jetzt behaupten, dass sich dort die Kinder des städtischen Kindergartens an der Fingerfarbentechnik versucht haben, aber es ist wohl eher zeitgenössische Glaskunst, dessen Genie sich halt nicht jedem spontan offenbart.
Das durch die Fenster erzeugte Licht fällt in den Raum und du hast sofort das Gefühl, Jean-Michel Jarre kommt gleich um die Ecke, baut sein Keyboard auf und gibt ein Ständchen zum Besten… kleiner Spoiler... er kam nicht.🤷♂️
Hier, vom Berg Gumenja, auf dem das Denkmal steht, hast Du übrigens auch einen sehr schönen Blick auf die 𝐒𝐭𝐚𝐝𝐭 𝐊𝐫𝐮š𝐞𝐯𝐨, die auch die höchstgelegene Stadt Nordmazedoniens ist.
Solltest Du sie auch besuchen wollen, 𝐬𝐞𝐢 𝐠𝐞𝐰𝐚𝐫𝐧𝐭.
Die Stadt ist sowas von am Berg gebaut, dass, wenn Du sie rauf und runter läufst, vermutlich schnaufen wirst, wie ein Akkordeonspieler nach dem vierten Bier.“ 🙈
Hier in dieser Stadt wurde übrigens, während des Ilinden-Aufstandes die 𝐊𝐫𝐮š𝐞𝐯𝐨-𝐑𝐞𝐩𝐮𝐛𝐥𝐢𝐤 ausgerufen …
... sie hielt allerdings gerade mal 𝟏𝟎 𝐓𝐚𝐠𝐞… dann war wieder Schluss mit lustig und die Osmanen zogen wieder ins Rathaus ein.
Blöd gelaufen…
... Aber immerhin verdanken wir dieser Tatsache unseren Besuch, hier am Ilinden-Memorial, denn das Denkmal gäbe es ansonsten gar nicht. 🤷♂️
Ok…
… da wir Euch diesen Zwischenstopp, an diesem, zugegebenermaßen recht eigenwilligen Monument, das aussieht wie eine Mischung aus Waschmaschine, Ufo und dem Werk des 3. Siegers eines Kunstpreises von 1974, nicht vorenthalten wollten, gibt’s jetzt diesen Reisebericht.
Also bitteschön… Habe fertig... und...
... 𝐟𝐮𝐞𝐡𝐥𝐭 𝐄𝐮𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐤𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐭. 🤗
21.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟕𝟏
ℙ𝕣𝕚𝕝𝕖𝕡… 𝕨𝕒𝕤 𝕤𝕠𝕝𝕝 𝕞𝕒𝕟 𝕤𝕒𝕘𝕖𝕟? 🤷
Nach Prilep… kommt man eigentlich nicht zufällig, so wie in einen Aldi an einem Montagmorgen, weil man denkt: „ 𝑂𝑐ℎ… 𝑒𝑖𝑔𝑒𝑛𝑡𝑙𝑖𝑐ℎ 𝑏𝑟𝑎𝑢𝑐ℎ´ 𝑖𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑥… 𝑎𝑏𝑒𝑟 𝑙𝑎𝑠𝑠 𝑚𝑖𝑐ℎ 𝑑𝑜𝑐ℎ 𝑒𝑖𝑛𝑓𝑎𝑐ℎ 𝑚𝑎𝑙 𝑔𝑢𝑐𝑘𝑒𝑛.
𝐍𝐞𝐢𝐧, 𝐏𝐫𝐢𝐥𝐞𝐩 𝐢𝐬𝐭 𝐝𝐚 𝐞𝐭𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐧𝐝𝐞𝐫𝐬…
…hier landet man entweder weil du es mit voller Absicht in Dein Navi einprogrammiert hast... warum auch immer?...
...Oder weil … Hmm… tja… keine Ahnung. 🤷♂️
Wir zumindest hatten uns hier einen Platz zum Schlafen für die Durchreise suchen wollen und tatächlich auch gefunden. 👍
Ein kostenloser Parkplatz, genau neben dem Standesamt von Prilep...
Übrigens, in Nordmazedonien heiratet man auch Sonntags... was am nächsten Morgen unseren "realtiv ruhigen" Parkplatz dann recht schnell in eine Kurzparkzone für gestresste Hochzeitsgäste verwandelte.
Prilep gab´s tatsächlich bereits im Mittelalter. Da residierte hier wohl ein gewisser "König Marko"… der war wohl sowas wie eine Art nordmazedonischer Ritter, der sich damals vermutlich dachte:
„𝑂𝑐ℎ 𝑗𝑎… ℎ𝑖𝑒𝑟 𝑖𝑠𝑡 𝑒𝑐ℎ𝑡 𝑒𝑖𝑛 𝑛𝑒𝑡𝑡𝑒𝑠 𝐹𝑙𝑒𝑐𝑘𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑓𝑢𝑒𝑟 𝑚𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐵𝑢𝑟𝑔 𝑚𝑖𝑡 𝐴𝑢𝑠𝑠𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑢𝑛𝑑 𝑜ℎ𝑛𝑒 𝑛𝑒𝑟𝑣𝑒𝑛𝑑𝑒 𝑁𝑎𝑐ℎ𝑏𝑎𝑟𝑠𝑐ℎ𝑎𝑓𝑡“ … gekauft.
Heute stehen nur noch die Ruinen dieser Burg und erinnern eher an ein Billy-Regal nach einem Umzug mit Unterstützung des A-Teams. Man kann erahnen, dass da mal was war… aber alles im allem doch etwas zweckuntauglich. 🤷
Man kraxelt den Hügel hinauf, schwitzt wie ein gegrilltes Cevapcici, und oben wird man mit einem entsprechenden Panoramablick belohnt…
So haben wir es zumindest gegoogelt… 🙈
... wir hatten aktuell wenig Lust auf gegrilltes Cecapcici und begnügten uns daher mit einem Besuch der Altstadt.
Hier läuft man mit dem Gefühl durch, dass jederzeit "Graf Zahl" mit seinen misteriösen Mäntelchen um die Ecke kommt und Dir aber statt einer Zahl eine Zigarette anbietet…
... Tabak ist in dieser Region nämlich eine Religion und Prilep ist sozusagen die Tabakhauptstadt des Landes.
Das Zeug riecht man schon, bevor man die Ortseinfahrt auch nur sieht. Hier trocknen die Blätter an jeder Hauswand, als wären es dekorative Vorhänge.
Falls du also Nichtraucher bist, kannst Du hier tiefes Durchatmen eher vergessen. 🙈
Aber wenn es Dich schonmal nach Prilep verschlagen hat… Kirchen und Moscheen zum Bestaunen gibt es dort auch.
Die Sankt-Nikola-Kirche beispielsweise … klein, aber oho. Von außen hübsch anzusehen und innen mit Fresken dekoriert… Wie man das halt so macht, mit den Kirchen, hier im Balkan. 😉
Und dann wäre da noch die Statue von Alexander dem Großen, ein Bildnis irgendwo zwischen ernsthaftem Nationalstolz und einem Fehlkauf bei „Temu“…
Das Schönste an Prilep ist allerdings seine Mischung…
… ein kräftiger 𝐒𝐜𝐡𝐮𝐬𝐬 𝐎𝐤𝐳𝐢𝐝𝐞𝐧𝐭, gewürzt mit einer 𝐁𝐫𝐢𝐬𝐞 𝐎𝐫𝐢𝐞𝐧𝐭… und das mittendrin… in Nordmazedonien.
Prilep ist so eine Stadt, die dich mit schiefen Ruinen, Tabakduft und Straßengrills verführt und dich dann nicht mehr loslässt.
Vielleicht ein bisschen wie ein altes Sofa…
... es ist alt, aber immer noch schick und vor allem … unfassbar bequem.😊
Achaja… fast hätten wir ihn vergessen… da gibt es noch den „"𝐄𝐥𝐞𝐩𝐡𝐚𝐧𝐭-𝐑𝐨𝐜𝐤“. hoch über den Dächern von Prilep.
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um eine Steinformation, die an einen Elefanten erinnern soll…
... vorausgesetzt Du erwischst den richtigen Winkel, das richtige Licht und bringst eine gehörige Portion Fantasie mit. 😉
Doch alleine für die beeindruckende Felslandschaft, die uns ein kleines bisschen an die Gegend um 𝐓𝐚𝐟𝐫𝐨𝐮𝐭𝐞 𝐢𝐧 𝐌𝐚𝐫𝐨𝐤𝐤𝐨 erinnerte, hatte sich der Kuscheldosen-Aufstieg bereits gelohnt. Also mal wieder alles richtig gemacht…👍🙂
Und Ihr?... Ihr wisst schon… 𝐟𝐮𝐞𝐡𝐥𝐭 𝐄𝐮𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐤𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐭. 😉
20.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟕𝟎
ℕ𝕠𝕣𝕕𝕞𝕒𝕫𝕖𝕕𝕠𝕟𝕚𝕖𝕟 - ℕ𝕀ℂℍ𝕋 𝕄𝕒𝕫𝕖𝕕𝕠𝕟𝕚𝕖𝕟.🙈
Wir sind in Nordmazedonien… Ja… 𝐍𝐨𝐫𝐝𝐦𝐚𝐳𝐞𝐝𝐨𝐧𝐢𝐞𝐧… Nicht zu verwechseln mit Mazedonien.
Mazedonien liegt nämlich in Griechenland. Also… auch…Aber das ist kompliziert... sagen zumindest die Griechen.
Griechenland hat nämlich gesagt: „𝑫𝒂𝒔 𝒈𝒆𝒉𝒕 𝒔𝒐 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕, 𝒊𝒉𝒓 𝑴𝒂𝒛𝒆𝒅𝒐𝒏𝒊𝒆𝒓, 𝒅𝒆𝒏 𝑵𝒂𝒎𝒆𝒏 𝒈𝒊𝒃𝒕’𝒔 𝒔𝒄𝒉𝒐𝒏. 𝑼𝒏𝒅 𝒛𝒘𝒂𝒓 𝒃𝒆𝒊 𝒖𝒏𝒔, 𝒉𝒊𝒆𝒓 𝒊𝒏 𝑮𝒓𝒊𝒆𝒄𝒉𝒆𝒏𝒍𝒂𝒏𝒅“
Und weil Griechen halt nicht nur Ouzo können, sondern auch stur sein, wurde eben mit dem nördlichen Nachbarn gestänkert was das Zeug hält...
Wirtschaftsembargo, Blockaden bei den NATO- und EU Verhandlungen, und wahrscheinlich auch bei Tinder.
So gab die damalige „Republik Mazedonien“ nach und nannte sich 2019 um in Nordmazedonien… Zack… Ruhe im Karton.
Staatspolitische Konflikte sind manchmal wirklich wie Kindergarten: „𝐷𝑎𝑠 𝑖𝑠𝑡 𝑀𝐸𝐼𝑁 𝐸𝑖𝑚𝑒𝑟𝑐ℎ𝑒𝑛!“… 𝑊𝑒𝑛𝑛 𝑖𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑑𝑎𝑠 𝐸𝑖𝑚𝑒𝑟𝑐ℎ𝑒𝑛 ℎ𝑎𝑏𝑒𝑛 𝑑𝑎𝑟𝑓, 𝑏𝑒𝑘𝑜𝑚𝑚𝑠𝑡 𝐷𝑢 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑚𝑒𝑖𝑛 𝑆𝑐ℎ𝑖𝑝𝑝𝑐ℎ𝑒𝑛“… So entstanden in der Vergangenheit schon ganze Kriege.
Aber genug von dieser hochkomplizierten Weltpolitik, die mein kleiner Geist ohnehin rational nicht folgen kann, und wenden wir uns wieder den eher banalen Geschehnissen der Kuscheldosen-Crew zu… ist auch witziger. 😉
Uns fiel der 𝐀𝐛𝐬𝐜𝐡𝐢𝐞𝐝 𝐯𝐨𝐧 𝐒𝐤𝐨𝐩𝐣𝐞 recht schwer. 😢
Die Hauptstadt von NORDMAZEDONIEN ist so eine Mischung aus Las-Vegas-Deko und römischer Resteverwertung.
Viel ist ja relativ neu, eben wegen des Erdbebens 1963, auch wenn es alt ... aussieht… Vintage-Style eben… also eigentlich ist Skopje ein bisschen wie ein Disneypark, nur ohne Micky Maus und mit deutlich mehr Hunden … die sind aber alle gechillt und friedlich.
Aber schön ist´s hier… 𝐮𝐧𝐬 𝐡𝐚𝐭 𝐞𝐬 𝐡𝐢𝐞𝐫 𝐠𝐞𝐟𝐚𝐥𝐥𝐞𝐧. 😃
Prädikat: „Skopje sollte man mal gesehen haben“.
Nichtsdestotrotz hieß es für uns heute… 𝐖𝐞𝐢𝐭𝐞𝐫𝐳𝐢𝐞𝐡𝐞𝐧… 🙋♂️
Aber vorher gabs noch einen kleinen Abstecher zum 𝐌𝐢𝐥𝐥𝐞𝐧𝐢𝐮𝐦𝐤𝐫𝐞𝐮𝐳, auf dem Gipfel des Skopjer Hausberges Vodno.
Ein 66 Meter hohes Stahlkreuz… Steht da… Ohne Grund… Wirklich. 🤷♂️
Wahrscheinlich, weil man es konnte… Menschen bauen ja ständig Dinge, die keinen Sinn haben. Neue Flughäfen in Berlin zum Beispiel… oder unterirdische Bahnhöfe mit Spätzle-Stand. 🤷♂️ Keiner weiß so genau warum... aber es wird gemacht.
Die 1040 Höhenmeter sind mit der Seilbahn relativ kreislaufschonend zu erreichen, wenn man das so will…
… natürlich hättest Du ebenfalls die Option, diese Strecke mit dem Bike oder „per pedes“ zu überbrücken.
Wie ihr Euch sicher denkt… Wir entschieden uns für Variante 1. 😋
Außerdem… Seilbahn fahren hat immer so ein bisschen was von Freizeitpark. Nur ohne Looping. 😉
Für die restlichen 66 Meter, hinauf auf das eigentliche Kreuz, gäbe es noch einen Fahrstuhl, der allerdings geschlossen war. 🤷♂️
Aber auch ohne jeden einzelnen Höhenmeter dieses Gipfels auszukosten, wurden wir mit einem 𝐭𝐫𝐚𝐮𝐦𝐡𝐚𝐟𝐭𝐞𝐧 𝐁𝐥𝐢𝐜𝐤 𝐚𝐮𝐟 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐭𝐚𝐝𝐭 belohnt.
Dies ließ uns unsere Entscheidung, heute weiterzufahren, dann noch einmal kurz überdenken…
...allerdings...
... wir haben noch viel vor und möchten in den albanischen Alpen nur recht ungern erst zum ersten Schnee ankommen.
Ihr wisst ja… Frontantrieb und so. 🤷♂️
Daher heißt es nun für uns… „𝐬𝐞 𝐠𝐥𝐞𝐝𝐚𝐦𝐞 𝐩𝐨𝐯𝐭𝐨𝐫𝐧𝐨 𝐒𝐤𝐨𝐩𝐥𝐣𝐢𝐞“ und es ging weiter zum „𝐌𝐚𝐭𝐤𝐚 𝐂𝐚𝐧𝐲𝐨𝐧“.
Eine Bootsfahrt für umgerechnet 3,00 € / Person verkraftet selbst unsere schmale Reisekasse und so gönnten wir uns eine kleine Tour über den am gleichnamigen Stausee.
3 Euro… In Worten: DREI!...
… Dafür kriegst du in Deutschland nicht mal einen mittelmäßigen Filterkaffee in einer Bahnhofsbäckerei, bei dem der Keks schon nach einem Weltkrieg aussieht.
Das Fazit…. „𝐒𝐜𝐡𝐨𝐞𝐧 𝐰𝐚𝐫´𝐬“ 🙂 Mehr muss man da nicht sagen.
Für den Rest… guckst Du einfach Bilder. 😉
Und weiter gings zum 𝐀𝐫𝐜𝐡𝐚𝐞𝐨𝐥𝐨𝐠𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐏𝐚𝐫𝐤, 𝐒𝐭𝐨𝐛𝐢…
Dort liegen ein paar Steinchen, die die Römer vor ca. 2200 Jahren hier einfach liegen ließen. Diese Schelme. 😉
𝐎𝐤… wir haben uns vorgenommen, 𝐎𝐫𝐭𝐞, die wir besuchen, 𝐧𝐢𝐞𝐦𝐚𝐥𝐬 𝐦𝐢𝐭𝐞𝐢𝐧𝐚𝐧𝐝𝐞𝐫 𝐳𝐮 𝐯𝐞𝐫𝐠𝐥𝐞𝐢𝐜𝐡𝐞𝐧.
𝐃𝐞𝐫 𝐆𝐫𝐮𝐧𝐝…
... erst der Vergleich nimmt uns die Freude am Hier und Jetzt.
Und genau das möchten wir, wenn irgend möglich vermeiden.
Wer allerdings, wie wir, bereits 𝐑𝐨𝐦, 𝐏𝐨𝐦𝐩𝐞𝐢𝐣 und 𝐀𝐤𝐫𝐚𝐠𝐚𝐬 𝐢𝐦 𝐓𝐚𝐥 𝐝𝐞𝐫 𝐓𝐞𝐦𝐩𝐞𝐥 auf Sizilien besucht hat, hat tatsächlich so seine liebe Mühe, bei der Besichtigung von Stobi in euphorische Begeisterung zu verfallen. 🤷♂️
Dafür möchten wir uns hier in aller Form bei den Betreibern des archäologischen Parks in Stobi entschuldigen. 😞
𝐀𝐛𝐞𝐫…
… solltest Du zufällig einmal in der Gegend sein, und bist nicht wie wir, 9 Monate über den Stiefel, einschl. Fußball getingelt, ist es durchaus einen Besuch wert. 𝐏𝐔𝐍𝐊𝐓. ☝️
Unseren Nachtplatz fanden wir heute in 𝐏𝐫𝐢𝐥𝐞𝐩, einem 60.000 Einwohner Städtchen in Zentral-Mazedonien. Nie gehört? Macht nix. Wir vorher auch nicht.🤷
Davon dann später mehr…
Bis dahin… 𝐟𝐮𝐞𝐡𝐥𝐭 𝐄𝐮𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐤𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐭.
19.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟔𝟗
𝕊𝕜𝕠𝕡𝕛𝕖, ℕ𝕠𝕣𝕕-𝕄𝕒𝕫𝕖𝕕𝕠𝕟𝕚𝕖𝕟… „𝕝𝕒𝕤𝕤 𝔻𝕚𝕔𝕙 𝕦𝕖𝕓𝕖𝕣𝕣𝕒𝕤𝕔𝕙𝕖𝕟“.
Wer kenn ihn nicht? … Diesen Song aus der gleichnamigen TV-Show mit Rudi Carell in den 70er Jahren?
Ok… vermutlich die meisten von Euch… Ihr seid einfach alle viel zu jung. 🙈
Aber manche Städte sind eben wie der Hauptpreis in besagter Überraschungsshow…
… man freut sich und ist gespannt…
... und dann findet man etwas ganz anderes, als letztendlich auf der Packung stand.
So ungefähr war unser erster Eindruck von Skopje.
𝐀𝐛𝐞𝐫 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐬 𝐝𝐞𝐫 𝐑𝐞𝐢𝐡𝐞 𝐧𝐚𝐜𝐡…
Wir haben den Kosovo verlassen… denn alles hat mal ein Ende… auch unser Besuch in diesem gastfreundlichen Land. 🙏
Von Pristina, der Hauptstadt des Kosovos ging es zur Hauptstadt von Nord-Mazedonien, also 𝐒𝐤𝐨𝐩𝐣𝐞.
Entfernung... gerade mal 𝟓𝟎 𝐤𝐦.
Mit über 500.000 Einwohnern ist Skopje allerdings mehr als 3x so groß, wie Pristina mit seinen, gerade mal 150.000 Einwohnern.
Erst einmal erledigten wir unser übliches Prozedere:
Internetkarte… Geld wechseln (hier gibt´s Mazedonsiche Denar) … und… 𝐠𝐚𝐧𝐳 𝐰𝐢𝐜𝐡𝐭𝐢𝐠… Speisekarten-Check.😉
Also… Abmarsch… 𝐈𝐧𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞𝐭𝐤𝐚𝐫𝐭𝐞 𝐨𝐫𝐠𝐚𝐧𝐢𝐬𝐢𝐞𝐫𝐞𝐧 …
So watschelten wir zum nächstliegenden Telekom-Store, den Ulrike auch nach knapp 10 Minuten wieder freudestrahlend verließ… „𝐔𝐧𝐥𝐢𝐦𝐢𝐭𝐞𝐝 𝐃𝐚𝐭𝐞𝐧𝐯𝐨𝐥𝐮𝐦𝐞𝐧 – 𝐟𝐮𝐞𝐫 𝟐𝟎 €“ … 𝐘𝐄𝐀𝐇𝐇. 💪
Unsere Streaming-Abende waren damit gesichert… dachten wir zumindest. 🤦♂️
Nach exakt zwei Tagen kam die Meldung: „𝑰𝒉𝒓 𝑫𝒂𝒕𝒆𝒏𝒗𝒐𝒍𝒖𝒎𝒆𝒏 𝒊𝒔𝒕 𝒂𝒖𝒇𝒈𝒆𝒃𝒓𝒂𝒖𝒄𝒉𝒕.“
„𝐖𝐢𝐞 𝐛𝐢𝐭𝐭𝐞?“… und das natürlich 10 Minuten vor Ende der letzten Folge vom Staffel-Finale „Wednesday“. 😱
Wir also ab… zurück in den Telekom-Laden.
„𝑱𝒂, 𝑺𝒊𝒆 𝒉𝒂𝒃𝒆𝒏 𝒊𝒉𝒓𝒆 𝟐𝟎 𝑮𝑩 𝒗𝒆𝒓𝒃𝒓𝒂𝒖𝒄𝒉𝒕.“meinte dort der Telekom-Mitarbeiter etwas süffisant.
Ulrike zeigte auf die Verpackung. „𝑨𝒃𝒆𝒓… 𝑼𝒏𝒍𝒊𝒎𝒊𝒕𝒆𝒅?“
Der Telekom-Mitarbeiter schaute sie an und lächelte, wie ein Zahnarzt, kurz bevor er die Zange ansetzt…
𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐩𝐚𝐬𝐬𝐢𝐞𝐫𝐭𝐞 𝐞𝐬…
Ulrike, die normalerweise nur bei Lidl an der Kasse so richtig zur Hochform aufläuft, verwandelte sich im Telekom-Shop in eine Mischung aus 𝐇𝐮𝐥𝐤 und einen der 3 𝐃𝐫𝐚𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐚𝐮𝐬 „𝐆𝐚𝐦𝐞 𝐨𝐟 𝐭𝐡𝐫𝐨𝐧𝐞𝐬“, kurz bevor er den berühmten Befehl „𝐷𝑟𝑎𝑐𝑎𝑟𝑦𝑠“ von Khaleesi erhält.
Ulrike: „Also hören Sie mal! Unlimited heißt unbegrenzt, nicht 20 Gigabyte! Das ist ja, als würden Sie mir eine Torte verkaufen und nach zwei Stücken sagen: Jetzt ist aber Schluss, der Rest ist Deko!“
Der Telekom-Mann schwitzte so langsam, genau wie die Mitarbeiter neben ihm, den Ulrike war in Begriff den gesamten Telekom-Laden akustisch auf links zu falten und im dritten Gang auf 120 Dezibel hochzuschalten.🙈
𝐃𝐚𝐬 𝐄𝐧𝐝𝐞 𝐯𝐨𝐦 𝐋𝐢𝐞𝐝…
Wir hatten nur 20 GB. Aber das Personal kennt jetzt den Unterschied zwischen „unlimited“ und „very limited“.
Die Lösung… das „Unlimited -Angebot“ galt nur bis zum 30.08.2025. Wir schreiben allerdings aktuell den 16.09.2025. Das steht übrigens auch auf der Verpackung… bedauerlicherweise in kyrillischer Schrift. 🙈
Das wir das nicht lesen konnten, sei jetzt mal unserer recht westlich geprägten Schulbildung geschuldet, aber dass die Telekom-Mitarbeiter dies weiterhin als „unlimited“ verkaufen, gibt uns doch etwas zu denken. 🤷♂️
𝐀𝐛𝐞𝐫 𝐣𝐞𝐭𝐳𝐭 𝐢𝐬𝐭 𝐞𝐬, 𝐰𝐢𝐞 𝐞𝐬 𝐢𝐬𝐭…
Wir haben halt eine neue Karte gekauft… wieder 20 GB…
Unser Binge-Watching-Vergnügen ist also bis auf weiteres erstmal gecancelt. „Wednesday“ muss dann halt warten.🤷♂️
Aber immerhin ergatterten wir wieder einmal einen Parkplatz, ca. 15 Geh-Minuten vom Zentrum entfernt, direkt neben einer Polizeiwache und… kostenlos…
… Unser „𝐏𝐚𝐫𝐤𝐩𝐥𝐚𝐭𝐳-𝐆𝐥𝐮𝐞𝐜𝐤𝐬𝐬𝐜𝐡𝐰𝐞𝐢𝐧“ hat also mal wieder zugeschlagen. 😉
Unser erster, zugegebenermaßen falscher Eindruck von Skopje… „𝐒𝐜𝐡𝐨𝐞𝐧 𝐢𝐬𝐭 𝐚𝐧𝐝𝐞𝐫𝐬“🤦♂️…
…Allerdings sollte die Stadt uns tatsächlich noch überraschen…
Wir hatten nämlich die Stadt quasi 𝐝𝐮𝐫𝐜𝐡 𝐝𝐞𝐧 𝐏𝐞𝐫𝐬𝐨𝐧𝐚𝐥𝐞𝐢𝐧𝐠𝐚𝐧𝐠 𝐛𝐞𝐭𝐫𝐞𝐭𝐞𝐧… sozusagen durch den Hinterhof…
…. Ihr wisst schon… den Teil eines Restaurants, den nie ein Gast zu Gesicht bekommt… dort wo die übervollen Mülltonnen stehen, an der Raucherecke und den Personaltoiletten vorbei…
…stößt man dann die Türe zum Gästebereich auf, ist alles fein herausgeputzt… so auch in Skopje.
Wir gehen also ca. 15 Minuten durch Skopjes „Dark-Zone“ und stehen bald vor dem Triumphbogen von Skopje, der sich vor seinem Pendant in Paris in keiner Weise zu verstecken braucht.
„𝐁𝐞𝐞𝐢𝐧𝐝𝐫𝐮𝐜𝐤𝐞𝐧𝐝“… ist unser erster Gedanke.
Wir schlendern über die Fußgängerzone in Richtung „Macedonia Platz“.
„Uihhh“… mit heruntergeklappten Unterkiefer stehen wir vor einer Reiter-Staue… 25 Meter ragt das Teil über dem Platz… 𝐑𝐞𝐢𝐭𝐞𝐫 𝐚𝐮𝐟 𝐏𝐟𝐞𝐫𝐝… nichts neues... trotzdem immer wieder ein schickes Accesssoire in Innenstädten.
Was wir übrigens bis dato nicht wussten… Skopje ist bekannt als „𝐒𝐭𝐚𝐝𝐭 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐭𝐚𝐭𝐮𝐞𝐧“.
Also ehrlich… man kann hier nicht drei Meter laufen, ohne dass einen irgendein bronzener Kollege kritisch beäugt, als wenn er Dir sagen will: „ 𝑯𝒆𝒚 𝑨𝒍𝒕𝒆𝒓, 𝒘𝒂𝒔 𝒉𝒂𝒕 𝒅𝒊𝒄𝒉 𝒅𝒆𝒏𝒏 𝒉𝒊𝒆𝒓𝒉𝒊𝒏 𝒗𝒆𝒓𝒔𝒄𝒉𝒍𝒂𝒈𝒆𝒏?“
Allen voran, besagter „Krieger auf dem Pferd“ am Macedonia Square.
Offiziell heißt er 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 Alexander der Große, aber mal ehrlich… wer soll’s sonst sein? 🤷
Die Frisur, die Pose, der Pferdehintern… alles schreit nach Welt-Eroberung.
Und dann gibt’s noch:
• 𝐏𝐡𝐢𝐥𝐢𝐩𝐩 𝐈𝐈
von Makedonien…also Alexanders Papa, auch nicht gerade kamerascheu, thront ein paar Meter weiter, als hätte er gerade die Grillparty seines Lebens geschmissen.
• 𝐌𝐮𝐭𝐭𝐞𝐫 𝐓𝐞𝐫𝐞𝐬𝐚…
ihre Statue wirkt fast ein bisschen verloren zwischen all den muskelbepackten Kriegern. Aber hey, sie war tatsächlich in Skopje geboren. Und sie guckt so mild, als wollte sie sagen: „Kinder, reißt euch zusammen, das mit den Statuen ist langsam ein bisschen viel.“
• Der 𝐓𝐫𝐢𝐮𝐦𝐩𝐡𝐛𝐨𝐠𝐞𝐧 𝐏𝐨𝐫𝐭𝐚 𝐌𝐚𝐜𝐞𝐝𝐨𝐧𝐢𝐚…
streng genommen keine Statue, aber wenn man davorsteht, fragt man sich, ob die Stadtväter ein bisschen zu viel Asterix gelesen haben. 🤷♂️
Naja... und dann halt noch gefühlte 10578 weitere Stauen, dessen weitere Beschreibung hier eindeutig den Rahmen sprengen würde🙈.
Wenn man so durch Skopje schlendert, hat man manchmal das Gefühl, als wenn die Regierung einfach einen Großauftrag an den örtlichen Bildhauer rausgehauen hat: „𝑴𝒂𝒄𝒉 𝒎𝒂𝒍 𝑺𝒌𝒐𝒑𝒋𝒆 𝒗𝒐𝒍𝒍 𝒎𝒊𝒕 𝑭𝒊𝒈𝒖𝒓𝒆𝒏…"... Vor allem groß müssen wie sein und einschüchternd.
… Das hat anscheinend geklappt, er hat geliefert. 🤷♂️
Geschichtlich hat auch Skopje so einiges mitgemacht: Römer, Byzantiner, Osmanen… jeder hat hier ein bisschen rumgepöbelt und Spuren hinterlassen.
𝟏𝟗𝟔𝟑 gab´s dann das große Erdbeben…
… die halbe Stadt wurde in Schutt und Asche gelegt. Danach baute man Skopje neu wieder auf… und zwar so, dass man heute durch die Straßen läuft und denkt:
„Hier hat aber jemand kräftig bei der Architektur-Bingo-Maschine gedreht.“
Ein bisschen Brutalismus, ein bisschen Barock, ein Triumphbogen, 200 Statuen... und fertig ist die Hauptstadt von Nord-Mezedonien.
Skopje ist wohl keine Stadt für Minimalisten.
Es ist ein Ort, an dem man sich ständig fragt: „𝑩𝒓𝒂𝒖𝒄𝒉𝒕 𝒎𝒂𝒏 𝒅𝒂𝒔?“ Und dann merkt man: „𝑱𝒂, 𝒃𝒓𝒂𝒖𝒄𝒉𝒕 𝒎𝒂𝒏… 𝒅𝒆𝒏𝒏 𝒈𝒆𝒏𝒂𝒖 𝒅𝒂𝒔 𝒎𝒂𝒄𝒉𝒕 𝑺𝒌𝒐𝒑𝒋𝒆 𝒂𝒖𝒔.“
Und was die Telekom angeht, wissen wir jetzt… „Unlimited“ gibt´s hier nur so lange, bis Ulrike den Laden betritt … Danach ist es für die Mitarbeiter definitiv begrenzt … zumindest was ihr Nervenkostüm angeht. 😉
Als wir hier in Skopje ankamen, lasen wir in einem Kommentar in „Park4Night“ :
„𝑊𝑖𝑟 𝑠𝑡𝑎𝑛𝑑𝑒𝑛 𝑣𝑖𝑒𝑟 𝑇𝑎𝑔𝑒 ℎ𝑖𝑒𝑟 𝑢𝑛𝑑 𝑓𝑢𝑒ℎ𝑙𝑡𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑠 𝑠𝑒ℎ𝑟 𝑤𝑜ℎ𝑙.“
Warum zum Teufel steht jemand 4 Tage auf einem Schotterparkplatz in der Innenstadt von Skopje?
Was haben die hier so lange getrieben? … Die Stauen poliert? 🙈
Nun ja… was sollen wir sagen?...
… Heute ist unser Tag vier… und auch wir stehen immer noch hier. 😉
𝐒𝐤𝐨𝐩𝐣𝐞 𝐢𝐬𝐭 𝐭𝐚𝐭𝐬𝐚𝐞𝐜𝐡𝐥𝐢𝐜𝐡, 𝐰𝐢𝐞 𝐞𝐢𝐧 𝐠𝐮𝐭𝐞𝐫 𝐑𝐨𝐦𝐚𝐧…
… Du denkst, nach Kapitel zwei kennst du die Handlung, aber dann saugt dich die Stadt in sich hinein.
Erst ein Spaziergang am Vardar, der Fluss, der durch Skopje fließt, dann ein Abstecher in die Altstadt, dann noch ein Bazar-Besuch und plötzlich ist eine Woche rum, und wir fragen uns, ob wir vielleicht auch bald als Statue verewigt werden. 😋
𝐈𝐧 𝐝𝐢𝐞𝐬𝐞𝐦 𝐒𝐢𝐧𝐧𝐞… 𝐟𝐮𝐞𝐡𝐥𝐭 𝐄𝐮𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐤𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐭. 🤗
15.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟔𝟔
ℙ𝕣𝕚𝕤𝕥𝕚𝕟𝕒 – 𝕕𝕚𝕖 ℍ𝕒𝕦𝕡𝕥𝕤𝕥𝕒𝕕𝕥 𝕦𝕟𝕕 „𝔻𝕣𝕦𝕞𝕣𝕦𝕞𝕘𝕖𝕕𝕠𝕖𝕟𝕤𝕖“.
Klar ist, wir können den Kosovo nicht verlassen, ohne zumindest einmal die Hauptstadt 𝐏𝐫𝐢𝐬𝐭𝐢𝐧𝐚 besucht zu haben.
Pristinia erinnert mich ein wenig an eine ehemalige Mitschülerin, die morgens, ungekämmt, mit 2 unterschiedlichen Schuhen, ihr T-Shirt auf links gedreht zu spät zum Unterricht erschien und der trotzdem nicht einmal der Lehrer böse sein konnte.
Sie war alles andere als perfekt… aber sie hatte Charakter und war auf ihre eigene Art irgendwie liebenswert. 🤷♂️
Die Schönheit Pristinas liegt natürlich wieder einmal im Auge des Betrachters.
Wir persönlich mussten zugegebenermaßen auch ein wenig suchen, um die die wahren Schätze dieser Stadt zu finden.
So findest Du zum Beispiel die 𝐍𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧𝐚𝐥𝐛𝐢𝐛𝐥𝐢𝐨𝐭𝐡𝐞𝐤 mit ihrer architektonisch, eher egozentrischen Ausstrahlung.
Du findest das „𝐍𝐞𝐰𝐛𝐨𝐫𝐧 𝐌𝐨𝐧𝐮𝐦𝐞𝐧𝐭“, das an die Unabhängigkeit des Kosovo und Abspaltung von Serbien im Jahre 2008 erinnern soll.
Der Anstrich dieser Gedenkstätte wird vermutlich öfter gewechselt, als das Frittierfett der Fritteuse im Restaurant gegenüber. Auf Wikipedia noch in gelb zu sehen, scheint sich aktuell ein Vertreter der „naiven Kunst“ in der Gestaltung von Blumenmustern versucht zu haben. Kann man machen… 🤷♂️
Direkt gegenüber steht das "𝐇𝐞𝐫𝐨𝐢𝐧𝐚𝐭 𝐌𝐞𝐦𝐨𝐫𝐢𝐚𝐥"…
Eine Gedenkstätte zu Ehren der Frauen, die im Kosovo Krieg kämpften, vergewaltigt wurden und aktiven und passiven Widerstand leisteten.
Das Heroinat besteht aus 𝟐𝟎.𝟎𝟎𝟎 𝐒𝐭𝐚𝐡𝐥𝐬𝐭𝐚𝐞𝐛𝐞𝐧.
Die Stäbe schaffen durch ihre unterschiedliche Höhe das Relief-Porträt einer albanischen Frau.
𝐉𝐞𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐭𝐚𝐛 𝐬𝐭𝐞𝐡𝐭 𝐟𝐮𝐞𝐫 𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐅𝐫𝐚𝐮, der während des Kosovo-Krieges sexuelle Gewalt angetan wurde.
Zugegebenermaßen ist es mir selten so schwergefallen, humorvolle Berichte über unsere Städtebesuche zu formulieren, wie hier im Kosovo.
Ich hoffe, ihr verzeiht uns an dieser Stelle, dass auch dieser Bericht nicht ganz die, von uns eigentlich gewohnte, leichte Komponente trägt.
𝐀𝐛𝐞𝐫 𝐞𝐫𝐬𝐭𝐦𝐚𝐥 𝐰𝐞𝐢𝐭𝐞𝐫 𝐢𝐧 𝐒𝐚𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐒𝐭𝐚𝐝𝐭𝐛𝐞𝐬𝐢𝐜𝐡𝐭𝐢𝐠𝐮𝐧𝐠:
𝐌𝐮𝐭𝐭𝐞𝐫 𝐓𝐡𝐞𝐫𝐞𝐬𝐚, der gebürtigen Albanerin wurde hier in Pristina sogar ein eigener Platz gewidmet, der allerdings Attraktivität kaum zu unterbieten ist… 🤦♂️
Man sollte schon wissen, wo genau er sich befindet ist, wenn man ihn finden will. Dann findest Du vielleicht auch ihre Statu...
... versteckt, am Rand der Fußgängerzone, in einem Brunnen stehend. Nicht groß, aber würdevoll…
𝐌𝐨𝐬𝐜𝐡𝐞𝐞𝐧 und 𝐊𝐢𝐫𝐜𝐡𝐞𝐧 gibt´s natürlich ebenfalls zu bestaunen…
allerdings alle eher neueren Datums …
...ihr wisst schon… Krieg und so...
Allen voran die „𝐌𝐮𝐭𝐭𝐞𝐫 𝐓𝐡𝐞𝐫𝐞𝐬𝐚 – 𝐊𝐚𝐭𝐡𝐞𝐝𝐫𝐚𝐥𝐞“.
Grundsteinlegung 2003… Fertigstellung 2010.
Für ein Gotteshaus der Neuzeit ein wirklich beeindruckendes Bauwerk.
Vielleicht eine kleine Wiedergutmachung an „Mama Theresa“, für die recht lustlose Gestaltung des im Vorfeld erwähnten Platzes. 🤷♂️
𝐏𝐫𝐢𝐬𝐭𝐢𝐧𝐚… 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐭𝐚𝐝𝐭 𝐝𝐢𝐞 𝐢𝐬𝐭 𝐰𝐢𝐞 𝐬𝐢𝐞 𝐢𝐬𝐭…
...weil sie schon sehr viel erlebt hat.
Ganze Imperien kamen und gingen... die Stadt wurde zerstört und wieder aufgebaut…
Zwischendrin wurde Kaffee getrunken und das Leben genommen, wie es gerade war.
Römer, Byzantiner, Osmanen, Jugoslawen… alles Namen, die man im Geschichtsunterricht gerne verschläft, weil man sich denkt: „𝑊𝑎𝑠 ℎ𝑎𝑏𝑒 𝑖𝑐ℎ 𝑚𝑖𝑐ℎ 𝑑𝑖𝑒𝑠𝑒𝑛 𝐵𝑟𝑢𝑒𝑑𝑒𝑟𝑛 𝑧𝑢 𝑡𝑢𝑛?“
Hier in Pristina spürt man dessen Geschichte an jeder Ecke… wenn… ja wenn man genau hinschaut. 🧐
Pristina ist eine Mischung aus Vergangenheit und Zukunft… aus Narben und Hoffnung… aus einfachen Dingen und ambitionierten Projekten… genau das macht wohl ihren Reiz aus.
Pristina ist ganz bestimmt nicht perfekt und schon gar nicht der touristische Hotspot des Balkans…
So manch einer würde auch sagen: „𝑆𝑐ℎ𝑜𝑒𝑛 𝑖𝑠𝑡 𝑎𝑛𝑑𝑒𝑟𝑠…“
𝐀𝐁𝐄𝐑…
… Wer braucht schon ständig Perfektion?
Perfekt ist glatt… steril… und manchmal schlicht und ergreifend langweilig.
Pristina hat Ecken, die bröckeln und Gebäude, die Geschichten erzählen...
Nicht nur mit ihrer Schönheit glänzt Pristina, sondern auch mal mit einem Riss in der Fassade.
Solltest Du Dich wirklich mal nach Pristina verirren, dann bringe ein bisschen Zeit mit.
Schau nicht nur durch dein Kameraobjektiv, dass ohnehin nicht allzu viel zu tun hätte, sondern schau auch ein bisschen mit deinem Herzen.
Schau hin… höre zu... fühle diese Stadt.
Sei bereit für Momente, in denen du denkst: „𝑊𝑜𝑤, 𝑑𝑎𝑠 𝑖𝑠𝑡 𝑗𝑒𝑡𝑧𝑡 𝑎𝑏𝑒𝑟 𝑚𝑎𝑙 𝑠𝑐ℎ𝑜𝑒𝑛.“
Aber auch für Momente, in denen du denkst: „𝑂𝑘𝑎𝑦, 𝑑𝑎𝑠 𝑠𝑜𝑙𝑙𝑡𝑒 𝑚𝑎𝑛 𝑏𝑎𝑙𝑑 𝑚𝑎𝑙 𝑟𝑒𝑝𝑎𝑟𝑖𝑒𝑟𝑒𝑛.“
Aber spätestens dann weißt du:
𝐃𝐢𝐞𝐬𝐞 𝐒𝐭𝐚𝐝𝐭 𝐥𝐞𝐛𝐭… trotz aller Widerstände.
Für uns heißt es nun 𝐀𝐛𝐬𝐜𝐡𝐢𝐞𝐝 𝐧𝐞𝐡𝐦𝐞𝐧…
Abschied vom Kosovo…
Das Land, das uns so überrascht hat.
Das Land der Klöster und der Wasserfälle. Letztere haben sich allerdings, saisonbedingt eher rar gemacht. 🙈
Aber das ist nicht schlimm....
𝐖𝐢𝐫 𝐡𝐚𝐛𝐞𝐧 𝐃𝐢𝐜𝐡 𝐭𝐫𝐨𝐭𝐳𝐝𝐞𝐦 𝐠𝐞𝐧𝐨𝐬𝐬𝐞𝐧.
Danke, dass wir Dein Gast sein durften. 🫶
𝐓𝐫𝐢𝐠𝐠𝐞𝐫-𝐖𝐚𝐫𝐧𝐮𝐧𝐠:
Dieser Reisebericht enthält ausnahmsweise wenig humorvolle Inhalte, sondern thematisiert die Gräueltaten des 𝐊𝐨𝐬𝐨𝐯𝐨-𝐊𝐫𝐢𝐞𝐠𝐞𝐬 von 1999.
08.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟓𝟗
𝔻𝕖𝕣 𝕂𝕠𝕤𝕠𝕧𝕠 – 𝔼𝕚𝕟𝕖 𝕥𝕣𝕒𝕦𝕣𝕚𝕘𝕖 𝔾𝕖𝕤𝕔𝕙𝕚𝕔𝕙𝕥𝕖.
Wir schlenderten so durch die Altstadt von 𝐆𝐣𝐚𝐤𝐨𝐯𝐚, einem 40.000 Einwohner-Städtchen im Westen des Kosovos und ließen uns in einen der vielen Straßencafés nieder um dem Tag gebührend zu huldigen.
Es dauerte auch keine 5 Minuten, bis wir von einem älteren Herrn auf Deutsch angesprochen wurden… also unter „älter“ verstehen wir mittlerweile Menschen, die in etwa unserem Alter entsprechen. 🤦♂️
Obwohl wir weder mit einem "Malle ist nur 1x im Jahr-T-Shirt" bekleidet herumlaufen, noch unseren Reisepass auf die Stirn getackert haben, scheint wohl jeder sofort zu erkennen, dass wir aus „𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐥𝐝 𝐆𝐞𝐫𝐦𝐚𝐧𝐲“ stammen.
Vielleicht sollten wir doch mal an unserer „internationalen Ausstrahlung“ arbeiten. 🤷♂️
Allerdings erfreuen wir uns in einem Land, in dem selbst so profane Worte wie „Dankeschön“ *, bereits eine mittlere Synapsen-Krise in deinem Gehirn auslösen können, doch immer wieder über muttersprachlichen Content und so luden wir ihn ein, sich zu uns an den Tisch zu setzen.
Da uns der Name dieses freundlichen Mannes leider nicht mehr präsent ist, nennen wir ihn jetzt einfach mal „𝐀𝐝𝐫𝐢𝐚𝐧“.
Also „Adrian“ erzählte uns, dass er mal in Augsburg eine Pizzeria besaß, längere Zeit in der Schweiz lebte und hier heute seine wohlverdiente Rente von 120€ / Monat verprasste. 🙈
Wir kamen weiter fleißig ins Plaudern, bis er uns schließlich 𝐳𝐮 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐧𝐚𝐜𝐡 𝐇𝐚𝐮𝐬𝐞 auf einen türkischen Mocca 𝐞𝐢𝐧𝐥𝐮𝐝, um seine Familie kennen zulernen.
Gerne nahmen wir die Einladung an…
… und nachdem wir uns vorab in einem nahegelegenen Restaurant mit einem gefüllten Burek für diese multikulturelle Begegnung gestärkt hatten, machten wir uns auf, die angegebene Adresse anzusteuern.
Wir wurden sehr herzlich von der gesamten Familie begrüßt…
... wir lernten seine liebenswürdige Gattin „Henriette“ und seine beiden reizenden Töchter kennen, wobei letztere natürlich ausschließlich Augen für unseren schlappohrigen Oscar hatten. 😉
Bei Baklava und Mocca erzählten sie uns einiges über sich und über diese Stadt, dessen Gast wir aktuell sein durften… 𝐆𝐣𝐚𝐤𝐨𝐯𝐚.
Was wir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten…
Wir saßen nahezu an der Stelle, an der am 27.04.1999 fast 400 unschuldige Menschen von serbischen Soldaten exekutiert wurden.
𝐈𝐡𝐫 𝐤𝐨𝐞𝐧𝐧𝐭 𝐮𝐧𝐬 𝐠𝐥𝐚𝐮𝐛𝐞𝐧…
… es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man von solchen „Horrorgeschichten“ in den Abendnachrichten, „Chips-mümmelnd“ auf der gemütlichen Couch zuhause im sicheren Deutschland erfährt, oder ob diese Ereignisse Dir von Menschen erzählt werden, die solche Massaker hautnah miterleben mussten.
So musste Henriette zusehen, wie Nachbarn und Freunde 𝐠𝐫𝐮𝐧𝐝𝐥𝐨𝐬 𝐡𝐢𝐧𝐠𝐞𝐫𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞𝐭 wurden… und das keine 200 Meter von dem Garten entfernt, in dem wir gerade saßen…
Für diese grausamen Taten, die im Übrigen vom internationalen Gerichtshof als Genozid anerkannt wurden, gab es niemals ein Reuebekenntnis seitens der serbischen Regierung. Einer der Gründe, warum man das Verhältnis zwischen diesen beiden Nationen bis zum heutigen Tage als recht angespannt bezeichnen kann.
„Adrian“ selbst flüchtete in den 90er Jahren nach Westeuropa, um dieser willkürlichen Ermordung männlicher Kosovo-Albaner zu entkommen.
Vermutlich wäre er heute, wie hunderttausende andere Kosovo-Albaner, die in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern Schutz fanden, nicht mehr am Leben.
Um so berührender für uns war es, als Henriette sich mit Tränen in den Augen bei uns, stellvertretend für alle Deutschen, für die damalige Hilfe bedankte, die den Menschen im Kosovo in und aus Deutschland zuteilwurde.
In solchen Momenten schäme ich mich tatsächlich, für so manche aktuelle politische Entwicklung in unserem Land.
Denn uns wurde einmal mehr bewusst wie 𝐝𝐚𝐧𝐤𝐛𝐚𝐫 wir sein können, dass wir in einer Zeit und in einem Land aufwachsen durften, in dem man Krieg nur aus den Nachrichten kennt.
Und wieder einmal durften wir auf unserer Reise Menschen kennenlernen, die uns tief im Herzen berührten…
… Menschen die uns, nicht zuletzt durch diesen Reisebucheintrag in dankbarer Erinnerung bleiben.
Gebeutelt von seiner Vergangenheit, kämpft dieses Land bis heute um 𝐀𝐧𝐞𝐫𝐤𝐞𝐧𝐧𝐮𝐧𝐠 𝐮𝐧𝐝 𝐀𝐤𝐳𝐞𝐩𝐭𝐚𝐧𝐳.
Danke, lieber Kosovo, dass wie Dein Gast sein dürfen. 🫶
𝐈𝐧 𝐝𝐢𝐞𝐬𝐞𝐦 𝐒𝐢𝐧𝐧𝐞... 𝐟𝐮𝐞𝐡𝐥𝐭 𝐄𝐮𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐤𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐭.
(*Dankeschön auf Albanisch = „Faleminderit shumë”)
04.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟓𝟓
𝕎𝕚𝕝𝕝𝕜𝕠𝕞𝕞𝕖𝕟 𝕚𝕞 𝕂𝕠𝕤𝕠𝕧𝕠
Wer durch den Kosovo reist, fühlt sich schnell wie ein Wischroboter in einem Gästeklo…
kaum losgedüst… klatscht man auch schon wieder an die nächste Wand…
... im Falle des Kosovo eben die Außengrenzen.
Die Fläche des Kosovo ist zwar recht übersichtlich… aber dafür sehr eindrucksvoll.
Sozusagen ein 𝐑𝐞𝐢𝐬𝐞-𝐊𝐨𝐧𝐳𝐞𝐧𝐭𝐫𝐚𝐭. ☺️
Ok, mit einem Meerblick kann der Kosovo eher nicht dienen, aber dafür bietet er alles andere, was Du Dir für einem perfekten Urlaub wünschst.
Kultur… Berge… Wälder… erschwingliche Gastronomie… alles vorhanden.
Frisch angekommen, haben wir uns erst einmal in der Umgebung von Pjea umgeschaut.
𝐒𝐭𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝟏:
𝐃𝐞𝐫 „𝐖𝐡𝐢𝐭𝐞 𝐃𝐫𝐢𝐧 𝐖𝐚𝐬𝐬𝐞𝐫𝐟𝐚𝐥𝐥“…
Stell dir vor, jemand hat beschlossen, mitten im Kosovo einen gigantischen Duschkopf zu installieren… allerdings ohne Temperaturregler, dafür auch ohne nervige Kalkflecken.
Voilà, willkommen bei den White Drin Wasserfällen.
Aktuell eher ein wenig beeindruckendes Rinnsal, aber man kann sich gut vorstellen, was wäre wenn…
... ja wenn... dann stürzt sich das Flüsschen „Drin“ einfach die Klippen hinunter. … Warum?... Weil er’s kann.
Die White Drin Quelle sprudelt aus einer Höhle am Fuße des Bergmassivs und donnert gleich als Wasserfall los… also wenn er genügend Wasser hat…
Historiker würden jetzt etwas Feierliches sagen wie:
„𝑆𝑒𝑖𝑡 𝐽𝑎ℎ𝑟ℎ𝑢𝑛𝑑𝑒𝑟𝑡𝑒𝑛 𝑣𝑒𝑟𝑠𝑜𝑟𝑔𝑡 𝑑𝑒𝑟 𝐹𝑙𝑢𝑠𝑠 𝑑𝑖𝑒 𝑅𝑒𝑔𝑖𝑜𝑛 𝑚𝑖𝑡 𝐿𝑒𝑏𝑒𝑛.“
Ich sage:
"𝐷𝑒𝑟 𝐹𝑙𝑢𝑠𝑠 𝑣𝑒𝑟𝑠𝑜𝑟𝑔𝑡 𝑚𝑖𝑡 𝑠𝑒𝑖𝑛𝑒𝑚 𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟𝑓𝑎𝑙𝑙 𝑑𝑖𝑒 𝑇𝑜𝑢𝑟𝑖𝑠𝑡𝑒𝑛 𝑚𝑖𝑡 𝑆𝑒𝑙𝑓𝑖𝑒𝑠, 𝑛𝑎𝑠𝑠𝑒𝑛 𝐻𝑜𝑠𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑑 𝑑𝑒𝑚 𝑣𝑒𝑟𝑧𝑤𝑒𝑖𝑓𝑒𝑙𝑡𝑒𝑛 𝑉𝑒𝑟𝑠𝑢𝑐ℎ, 𝑑𝑖𝑒 𝐺𝑖𝑠𝑐ℎ𝑡 𝑣𝑜𝑛 𝑑𝑒𝑟 𝐾𝑎𝑚𝑒𝑟𝑎 𝑧𝑢 𝑤𝑖𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛."
𝐅𝐮𝐧 𝐅𝐚𝐜𝐭:
Der Drin ist nicht nur irgendein Fluss…
...er ist der längste Fluss des Balkans, und die White Drin Quelle bei Peja ist sozusagen seine Geburtsstätte
.
Andere Babys bekommen ein „𝐺𝑢𝑡𝑒𝑛 𝑇𝑎𝑔, 𝑊𝑒𝑙𝑡!“…
... Die Drin wird direkt mit einen kräftigen: „𝑊𝑢𝑢𝑢𝑢𝑢𝑠𝑐ℎ!“ in die Welt entlassen.
Nebenan gibt’s kleine Restaurants, wo du Forelle bekommst, die Dich praktisch noch sorglos paddelnd begrüßt hat, bevor sie auf deinem Teller landet.
Wer jetzt denkt: "𝐷𝑎𝑠 𝑖𝑠𝑡 𝑎𝑏𝑒𝑟 𝑔𝑟𝑎𝑢𝑠𝑎𝑚"
… dem sei gesagt:
Die Forellen aus der Tiefkühltruhe werden auch nicht totgestreichelt. 🤷
Wenn Du also mal kalt duschen, und gleichzeitig frische Forellen essen möchtest, bist du am White Drin Waterfall genau richtig… und vergiss dein Handtuch nicht. 😉
𝐒𝐭𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝟐:
𝐅𝐫𝐢𝐞𝐝𝐡𝐨𝐟𝐬𝐤𝐚𝐩𝐞𝐥𝐥𝐞 𝐒𝐭. 𝐉𝐞𝐫𝐞𝐦𝐢𝐚𝐬
oder, wie man auf albanisch sagen würde… Kisha varrezore e Shën Jeremisë.
Die Kapelle ist die älteste Holzkirche im Kosovo.
Im Grunde kleiner als jedes WC-Häuschen auf deutschen Autobahnparkplätzen...
... Acht Meter lang, knapp vier Meter breit und aus massiven Eichenholz-Balken gebastelt…
Vermutlich einer der Gründe, warum das Teil bis heute noch steht… denn die Kapelle hat mittlerweile gut 400 Jahre auf dem Buckel… Das muss man als „Blockhütte“ erstmal hinkriegen…
Wenn da nicht mal der „Liebe Gott“ sein schützendes Händchen darüber hält. 😉
Warum auch immer… sie zählt zumindest zu den ältesten, erhaltenen Holzkirchen des Balkans und gilt als Kulturdenkmal und geschütztes Kulturerbe.
Der Überlieferung nach, wurde diese Kapelle Anfang des 17. Jahrhunderts vom Stamm der 𝐒𝐫𝐛𝐥𝐣𝐚𝐜𝐢 erbaut.
Vermutlich haben sie sich dann wieder aus dieser Gegend verzogen, weil ohnehin niemand ihren Namen aussprechen konnte… 🤷
... Zurück blieb diese Kapelle.
Sie steht übrigens auf dem 𝐅𝐫𝐢𝐞𝐝𝐡𝐨𝐟 𝐯𝐨𝐧 𝐆𝐨𝐫𝐚𝐳𝐡𝐝𝐞𝐜,
an dem man, wenn man nicht weiß, dass sie dort steht, schneller vorbeigefahren ist, an als einer Autobahnabfahrt im Nebel.
(Für diejenigen unter Euch, die es interessiert:
Standort: 42°38'18.6"N 20°22'23.6"E)
𝐒𝐭𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝟑:
𝐏𝐚𝐭𝐫𝐢𝐚𝐫𝐜𝐡𝐞𝐧𝐤𝐥𝐨𝐬𝐭𝐞𝐫 𝐏𝐞ć.
Hat man sich erstmals an den polizeilichen Ausweiskontrollen und den einschüchternden Klostermauern vorbeigeschlängelt, springt dir das quietschrote Mausoleum direkt in dein sonnenverwöhntes Auge.
Ursprünglich gegründet im 13. Jahrhundert, als Mausoleum für serbische Bischöfe dient es heute als Frauen-WG…
Präzise gesagt, für 24 Nonnen, die fleißig den ganzen "Rumms" am Laufen halten, damit es nicht zusammenfällt, wie ein Vorzelt im Italienurlaub.
Als 𝐔𝐍𝐒𝐄𝐂𝐎 - 𝐖𝐞𝐥𝐭𝐤𝐮𝐥𝐭𝐮𝐫𝐞𝐫𝐛𝐞 muss so mancher Besen geschwungen, Rasen gemäht und so manche Kollekte entleert werden, um das alles hier halbwegs in Ordnung zu halten.
Und jemand muss es ja machen. Hier für gebührt den Damen an dieser Stelle mal ein entsprechender Respekt gezollt. 🙏
Das Klosterpatriarchat von Peć war über Jahrhunderte das Zentrum der serbisch-orthodoxen Kirche, obwohl vermutlich bereits die Römer hier mit ihren Sandalen durchstiefelten.
Im Inneren kann man beeindruckende Fresken besichtigen… Bunt und goldig… wie man es hier im Balkan ja kennt… nur noch älter und noch beindruckender.
Für den Rest… guckst Du Fotos.😉
𝐒𝐭𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝟒
𝐑𝐮𝐠𝐨𝐯𝐚-𝐒𝐜𝐡𝐥𝐮𝐜𝐡𝐭.
25 Kilometer Felsen, Wasser und atemberaubende Natur.
Die Straße zieht sich durch die Schlucht wie eine überdimensionale Spaghetti, nur ungesalzen und mit deutlich mehr Schlaglöchern.
Angeblich führt die M-9 bis nach Montenegro – in der Realität hört sie an der Grenze einfach auf. In etwa so wie eine Netflix-Serie nach dem Cliffhanger am Ende der ersten Staffel. 😳
Landschaftlich ist die Strecke allerdings der Hammer…
...Wasser, das an den Felsen herunterplätschert, grüne Wälder, und wir mittendrin … wir mit unserer Kuscheldose, die bei der Steigung mal wieder klingt wie Darth Vader nach einem Marathon.🙈
In den Kosovo kommt man weniger wegen der Strandliegen... aber wegen allem anderen.
Die bisherigen 3 Tage, hier im Kosovo haben uns schon einmal überzeugt, dass dies kein Land ist, dass man so einfach übersehen sollte.
Freundliche Menschen, herrliche Landschaften und beeindruckende Kulturdenkmäler warten auf jeden, der dieses Land besucht.
In diesem Sinne... fühlt Euch gekuschelt... 🤗
03.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟓𝟑
𝐃𝐞𝐫 𝐊𝐨𝐬𝐨𝐯𝐨 – 𝐮𝐧𝐬𝐞𝐫 𝟏𝟖𝐭𝐞𝐬 𝐁𝐮𝐧𝐝𝐞𝐬𝐥𝐚𝐧𝐝?
Tatsächlich…
… wenn Mallorca als 17tes Bundesland bezeichnet werden kann, wäre der Kosovo definitiv das 18te.
Warum? … Dazu später mehr.
So ging es heute erst einmal über die Berge in den Kosovo.
Die Grenze war eine reine Formsache und mit einer frisch abgeschlossenen KFZ-Versicherung, für knapp 30,00€ für 30 Tage, ging es dann weiter nach 𝐏𝐞𝐣𝐚, um…
Ihr wisst schon… die üblichen Dinge zu erledigen… Internet… Speisekarten checken.
𝐔𝐧𝐬𝐞𝐫 𝐞𝐫𝐬𝐭𝐞𝐫 𝐄𝐢𝐧𝐝𝐫𝐮𝐜𝐤…
... obwohl Peja eher am Fuße der albanischen Alpen liegt, fühlten wir uns doch ein wenig nach 𝐍𝐨𝐫𝐝𝐚𝐟𝐫𝐢𝐤𝐚 versetzt.
Die Innenstadt ist geprägt von Moscheen und Einkaufstraßen, die eher Bazaren erinnern, als europäische Fußgängerzonen.
Genauso wie...
𝐝𝐢𝐞 𝐏𝐫𝐞𝐢𝐬𝐞… UNTERIRDISCH… 😉
… Ein Eine Flasche Wasser am Kiosk 0,20 €… ein Hamburger 2,50 €.
𝐀𝐩𝐫𝐨𝐩𝐨𝐬…
haben wir Euch eigentlich schonmal von unserem „𝐏𝐢𝐳𝐳𝐚 𝐌𝐚𝐫𝐠𝐚𝐫𝐢𝐭𝐡𝐚 𝐈𝐧𝐝𝐞𝐱“ erzählt?
𝐃𝐢𝐞𝐬𝐞𝐫 𝐬𝐢𝐞𝐡𝐭 𝐰𝐢𝐞 𝐟𝐨𝐥𝐠𝐭 𝐚𝐮𝐬:
Der Preis einer Pizza Margaritha, in einem durchschnittlichen Restaurant des jeweiligen Landes, gilt für uns als Orientierung, bezüglich des Preisniveaus.
Unser 𝐒𝐭𝐚𝐧𝐝𝐚𝐫𝐝𝐩𝐫𝐞𝐢𝐬 𝐢𝐬𝐭 𝟖,𝟎𝟎 €…
Ist die Pizza Margherita teurer, sind vermutlich auch die gesamten Lebenshaltungskosten höher, als der Durchschnitt. Passt zu 99% 😉
Hier, im Kosovo liegt der Preis einer Pizza Margherita bei „round about“ 5,00 €…
Wir denken, hier lässt es sich eine Weile aushalten. 😉
Übrigens sprechen in diesem Land, im Verhältnis mehr Menschen Deutsch, als in der Fußgängerzone von Duisburg-Marxloh.
Es geht so weit, dass man sich schon selbst dabei erwischt, mit einem fröhlichen „guten Morgen“ einen Laden zu betreten und dabei nicht einmal bewusst registriert, dass man ein ebenso freundliches „Guten Morgen“ zurückbekommt. 🤷♂️
Gefühlt, spricht hier jeder zweite Deutsch… also nicht die Touristen, sondern die Einheimischen.
Dazu kommt noch, dass auch hier der 𝐄𝐮𝐫𝐨 𝐚𝐥𝐬 𝐋𝐚𝐧𝐝𝐞𝐬𝐰𝐚𝐞𝐡𝐫𝐮𝐧𝐠 gilt, sodass man sich mit alledem tatsächlich ein bisschen fühlen darf, wie im 𝟏𝟖𝐭𝐞𝐧 𝐁𝐮𝐧𝐝𝐞𝐬𝐥𝐚𝐧𝐝 𝐃𝐞𝐮𝐭𝐬𝐜𝐡𝐥𝐚𝐧𝐝𝐬.
𝐊𝐥𝐮𝐠𝐬𝐜𝐡𝐞𝐢𝐬𝐬𝐞𝐫𝐦𝐨𝐝𝐮𝐬:
Für die etwas jüngeren Mitlesern unter Euch, die während des Geschichtsunterrichtes lieber TIKTOK-Feeds rauf und runter scrollen und Selfies an ihre „Bro´s“ verschicken, sei kurz erklärt:
Während des Jugoslawien-Krieges in den 90er Jahren, sind sehr viele Menschen nach Deutschland geflohen und blieben zumindest solange dort, um halbwegs der deutschen Sprache mächtig zu werden. Das Resultat erleben wir gerade hier im Kosovo.
𝐔𝐧𝐝 𝐰𝐢𝐫 𝐥𝐞𝐫𝐧𝐞𝐧…
...nicht alle 𝐊𝐨𝐬𝐨𝐯𝐨-𝐀𝐥𝐛𝐚𝐧𝐞𝐫 sind in Deutschland geblieben, um mit zwielichtiger Grüppchenbildung ihren Lebensunterhalt durch, sagen wir mal… „semi-soziale Aktivitäten unter Zuhilfenahme von Schuss- und Stichwaffen" umzusetzen. 🙈
𝐀𝐁𝐄𝐑 𝐇𝐀𝐋𝐓!!! ...
... Nicht, dass hier ein 𝐟𝐚𝐥𝐬𝐜𝐡𝐞𝐬 𝐁𝐢𝐥𝐝 entsteht…
Selbstverständlich gibt es auch in Deutschland noch Menschen mit kosovo-albanischen Wurzeln, die ihr tägliches Brot durch fleißige und ehrliche Arbeit verdienen und sich innerhalb der deutschen Gesellschaft vorbildlich integriert haben.🫶
Ok… so viel zum Thema Historie und zurück nach Peja….
In der Altstadt Peja´s geht’s ein wenig zu, wie auf einem Osmanen-Flohmarkt.
Basarstraßen, kleine Läden, Goldschmuck, Pita-Röllchen (Ćevapčići) und gemütliche Cafés… da verläuft man sich gerne mal … und zahlt vielleicht ein etwas höheres Trinkgeld, einfach nur, weil man sich so wohl fühlt.☺️
𝐊𝐮𝐥𝐢𝐧𝐚𝐫𝐢𝐬𝐜𝐡 ist Peja, wie bereits beschrieben ein 𝐏𝐚𝐫𝐚𝐝𝐢𝐞𝐬 𝐟𝐮𝐞𝐫 𝐏𝐟𝐞𝐧𝐧𝐢𝐠𝐟𝐮𝐜𝐡𝐬𝐞𝐫 wie uns.
Für den Liebhaber der veganen Küche ist die Auswahl vielleicht doch etwas „abgespeckt“ (man beachte den Wortwitz 😂), aber der Liebhaber der fleischlastigen Küche kommt hier durchhaus auf seine Kosten.
Großzügige Portionen Fleischbrot mit reichlich Käse im Bauch, freundlich serviert, können in diesem Land die Kalorienzufuhr recht schnell auf einen adipösen Level katapultieren. 🙈
Auch Peja schaut auf eine recht 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐞 𝐕𝐨𝐫𝐠𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞 zurück.
Zu römischen Zeiten, hieß sie wohl „𝐏𝐢𝐜𝐚𝐫𝐢𝐚“… also… ein Schelm der da wieder an die „Margaritha“ denkt. 😉
Im 12. Jahrhundert wurde Peja belagert, erobert und wieder abgegeben, wie ein altes Handtuch beim Badeurlaub.
Es kamen die Byzantiner, die Serben, die Osmanen und wurde schließlich ein Teil Jugoslawiens....
𝐇𝐞𝐮𝐭𝐞 𝐢𝐬𝐭 𝐝𝐞𝐫 𝐊𝐨𝐬𝐨𝐯𝐨 𝐮𝐧𝐚𝐛𝐡𝐚𝐞𝐧𝐠𝐢𝐠.
Eine Geschichte, die fast so viele Akteure hat, wie Komparsen auf dem Babelsberg herumstolpern. 🤦♂️
Peja ist ein bisschen, wie ein guter Witz:
Man denkt, man weiß, was kommt, und dann haut es einen doch um…
… seinen mit Bergen, seiner Atmosphäre... und dem guten Essen.
Also keine Scheu vor dem Kosovo… er ist freundlicher, als viele glauben. 😉
Wir zumindest freuen uns auf dieses Land, auf die Menschen und die Schätze die hier für uns auf uns warten. 🙏
In diesem Sinne... fühlt Euch gekuschelt. 🤗



















