Willkommen bei Ulrike, Holger & Oscar
unser kleiner Reisblog

Oktober 2025

  1. S E P T E M B E R    2 0 2 5 



𝐓𝐫𝐢𝐠𝐠𝐞𝐫-𝐖𝐚𝐫𝐧𝐮𝐧𝐠:
Dieser Reisebericht enthält ausnahmsweise wenig humorvolle Inhalte, sondern thematisiert die Gräueltaten des 𝐊𝐨𝐬𝐨𝐯𝐨-𝐊𝐫𝐢𝐞𝐠𝐞𝐬 von 1999.

08.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟓𝟗
𝔻𝕖𝕣 𝕂𝕠𝕤𝕠𝕧𝕠 – 𝔼𝕚𝕟𝕖 𝕥𝕣𝕒𝕦𝕣𝕚𝕘𝕖 𝔾𝕖𝕤𝕔𝕙𝕚𝕔𝕙𝕥𝕖.

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Wir schlenderten so durch die Altstadt von 𝐆𝐣𝐚𝐤𝐨𝐯𝐚, einem 40.000 Einwohner-Städtchen im Westen des Kosovos und ließen uns in einen der vielen Straßencafés nieder um dem Tag gebührend zu huldigen.
Es dauerte auch keine 5 Minuten, bis wir von einem älteren Herrn auf Deutsch angesprochen wurden… also unter „älter“ verstehen wir mittlerweile Menschen, die in etwa unserem Alter entsprechen. 🤦‍♂️
Obwohl wir weder mit einem "Malle ist nur 1x im Jahr-T-Shirt"  bekleidet herumlaufen, noch unseren Reisepass auf die Stirn getackert haben, scheint wohl jeder sofort zu erkennen, dass wir aus „𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐥𝐝 𝐆𝐞𝐫𝐦𝐚𝐧𝐲“ stammen.
Vielleicht sollten wir doch mal an unserer „internationalen Ausstrahlung“ arbeiten. 🤷‍♂️
Allerdings erfreuen wir uns in einem Land, in dem selbst so profane Worte wie „Dankeschön“ 
*, bereits eine mittlere Synapsen-Krise in deinem Gehirn auslösen können, doch immer wieder über muttersprachlichen Content und so luden wir ihn ein, sich zu uns an den Tisch zu setzen.
Da uns der Name dieses freundlichen Mannes leider nicht mehr präsent ist, nennen wir ihn jetzt einfach mal „𝐀𝐝𝐫𝐢𝐚𝐧“.
Also „Adrian“ erzählte uns, dass er mal in Augsburg eine Pizzeria besaß, längere Zeit in der Schweiz lebte und hier heute seine wohlverdiente Rente von 120€ / Monat verprasste. 🙈
Wir kamen weiter fleißig ins Plaudern, bis er uns schließlich 𝐳𝐮 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐧𝐚𝐜𝐡 𝐇𝐚𝐮𝐬𝐞 auf einen türkischen Mocca 𝐞𝐢𝐧𝐥𝐮𝐝, um seine Familie kennen zulernen.
Gerne nahmen wir die Einladung an…
… und nachdem wir uns vorab in einem nahegelegenen Restaurant mit einem gefüllten Burek für diese multikulturelle Begegnung gestärkt hatten, machten wir uns auf, die angegebene Adresse anzusteuern.
Wir wurden sehr herzlich von der gesamten Familie begrüßt…
... wir lernten seine liebenswürdige Gattin „Henriette“ und seine beiden reizenden Töchter kennen, wobei letztere natürlich ausschließlich Augen für unseren schlappohrigen Oscar hatten. 😉

Bei Baklava und Mocca erzählten sie uns einiges über sich und über diese Stadt, dessen Gast wir aktuell sein durften… 𝐆𝐣𝐚𝐤𝐨𝐯𝐚.
Was wir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten…
Wir saßen nahezu an der Stelle, an der am 27.04.1999 fast 400 unschuldige Menschen von serbischen Soldaten exekutiert wurden.

𝐈𝐡𝐫 𝐤𝐨𝐞𝐧𝐧𝐭 𝐮𝐧𝐬 𝐠𝐥𝐚𝐮𝐛𝐞𝐧…
… es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man von solchen „Horrorgeschichten“ in den Abendnachrichten, „Chips-mümmelnd“ auf der gemütlichen Couch zuhause im sicheren Deutschland erfährt, oder ob diese Ereignisse Dir von Menschen erzählt werden, die solche Massaker hautnah miterleben mussten.

So musste Henriette zusehen, wie Nachbarn und Freunde 𝐠𝐫𝐮𝐧𝐝𝐥𝐨𝐬 𝐡𝐢𝐧𝐠𝐞𝐫𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞𝐭 wurden… und das keine 200 Meter von dem Garten entfernt, in dem wir gerade saßen…

Für diese grausamen Taten, die im Übrigen vom internationalen Gerichtshof als Genozid anerkannt wurden, gab es niemals ein Reuebekenntnis seitens der serbischen Regierung. Einer der Gründe, warum man das Verhältnis zwischen diesen beiden Nationen bis zum heutigen Tage als recht angespannt bezeichnen kann.

„Adrian“ selbst flüchtete in den 90er Jahren nach Westeuropa, um dieser willkürlichen Ermordung männlicher Kosovo-Albaner zu entkommen.
Vermutlich wäre er heute, wie hunderttausende andere Kosovo-Albaner, die in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern Schutz fanden, nicht mehr am Leben.

Um so berührender für uns war es, als Henriette sich mit Tränen in den Augen bei uns, stellvertretend für alle Deutschen, für die damalige Hilfe bedankte, die den Menschen im Kosovo in und aus Deutschland zuteilwurde.
In solchen Momenten schäme ich mich tatsächlich, für so manche aktuelle politische Entwicklung in unserem Land.

Denn uns wurde einmal mehr bewusst wie 𝐝𝐚𝐧𝐤𝐛𝐚𝐫 wir sein können, dass wir in einer Zeit und in einem Land aufwachsen durften, in dem man Krieg nur aus den Nachrichten kennt.
Und wieder einmal durften wir auf unserer Reise Menschen kennenlernen, die uns tief im Herzen berührten…
… Menschen die uns, nicht zuletzt durch diesen Reisebucheintrag in dankbarer Erinnerung bleiben.
Gebeutelt von seiner Vergangenheit, kämpft dieses Land bis heute um 𝐀𝐧𝐞𝐫𝐤𝐞𝐧𝐧𝐮𝐧𝐠 𝐮𝐧𝐝 𝐀𝐤𝐳𝐞𝐩𝐭𝐚𝐧𝐳.
Danke, lieber Kosovo, dass wie Dein Gast sein dürfen. 🫶

𝐈𝐧 𝐝𝐢𝐞𝐬𝐞𝐦 𝐒𝐢𝐧𝐧𝐞... 𝐟𝐮𝐞𝐡𝐥𝐭 𝐄𝐮𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐤𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐭.
(*Dankeschön auf Albanisch = „Faleminderit shumë”)



04.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟓𝟓
𝕎𝕚𝕝𝕝𝕜𝕠𝕞𝕞𝕖𝕟 𝕚𝕞 𝕂𝕠𝕤𝕠𝕧𝕠

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Wer durch den Kosovo reist, fühlt sich schnell wie ein Wischroboter in einem Gästeklo…
kaum losgedüst… klatscht man auch schon wieder an die nächste Wand…
... im Falle des Kosovo eben die Außengrenzen.
Die Fläche des Kosovo ist zwar recht übersichtlich… aber dafür sehr eindrucksvoll.
Sozusagen ein 𝐑𝐞𝐢𝐬𝐞-𝐊𝐨𝐧𝐳𝐞𝐧𝐭𝐫𝐚𝐭.  ☺️
Ok, mit einem Meerblick kann der Kosovo eher nicht dienen, aber dafür bietet er alles andere, was Du Dir für einem perfekten Urlaub wünschst.
Kultur… Berge… Wälder… erschwingliche Gastronomie… alles vorhanden.
Frisch angekommen, haben wir uns erst einmal in der Umgebung von Pjea umgeschaut.
𝐒𝐭𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝟏:
𝐃𝐞𝐫 „𝐖𝐡𝐢𝐭𝐞 𝐃𝐫𝐢𝐧 𝐖𝐚𝐬𝐬𝐞𝐫𝐟𝐚𝐥𝐥“…
Stell dir vor, jemand hat beschlossen, mitten im Kosovo einen gigantischen Duschkopf zu installieren… allerdings ohne Temperaturregler, dafür auch ohne nervige Kalkflecken.
Voilà, willkommen bei den White Drin Wasserfällen.
Aktuell eher ein wenig beeindruckendes Rinnsal, aber man kann sich gut vorstellen, was wäre wenn…
... ja wenn... dann stürzt sich das Flüsschen „Drin“ einfach die Klippen hinunter. … Warum?... Weil er’s kann.
Die White Drin Quelle sprudelt aus einer Höhle am Fuße des Bergmassivs und donnert gleich als Wasserfall los… also wenn er genügend Wasser hat…
Historiker würden jetzt etwas Feierliches sagen wie:
„𝑆𝑒𝑖𝑡 𝐽𝑎ℎ𝑟ℎ𝑢𝑛𝑑𝑒𝑟𝑡𝑒𝑛 𝑣𝑒𝑟𝑠𝑜𝑟𝑔𝑡 𝑑𝑒𝑟 𝐹𝑙𝑢𝑠𝑠 𝑑𝑖𝑒 𝑅𝑒𝑔𝑖𝑜𝑛 𝑚𝑖𝑡 𝐿𝑒𝑏𝑒𝑛.“
Ich sage:
"𝐷𝑒𝑟 𝐹𝑙𝑢𝑠𝑠 𝑣𝑒𝑟𝑠𝑜𝑟𝑔𝑡 𝑚𝑖𝑡 𝑠𝑒𝑖𝑛𝑒𝑚 𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟𝑓𝑎𝑙𝑙 𝑑𝑖𝑒 𝑇𝑜𝑢𝑟𝑖𝑠𝑡𝑒𝑛 𝑚𝑖𝑡 𝑆𝑒𝑙𝑓𝑖𝑒𝑠, 𝑛𝑎𝑠𝑠𝑒𝑛 𝐻𝑜𝑠𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑑 𝑑𝑒𝑚 𝑣𝑒𝑟𝑧𝑤𝑒𝑖𝑓𝑒𝑙𝑡𝑒𝑛 𝑉𝑒𝑟𝑠𝑢𝑐ℎ, 𝑑𝑖𝑒 𝐺𝑖𝑠𝑐ℎ𝑡 𝑣𝑜𝑛 𝑑𝑒𝑟 𝐾𝑎𝑚𝑒𝑟𝑎 𝑧𝑢 𝑤𝑖𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛."
𝐅𝐮𝐧 𝐅𝐚𝐜𝐭:
Der Drin ist nicht nur irgendein Fluss…
...er ist der längste Fluss des Balkans, und die White Drin Quelle bei Peja ist sozusagen seine Geburtsstätte
.
Andere Babys bekommen ein „𝐺𝑢𝑡𝑒𝑛 𝑇𝑎𝑔, 𝑊𝑒𝑙𝑡!“…
... Die Drin wird direkt mit einen kräftigen: „𝑊𝑢𝑢𝑢𝑢𝑢𝑠𝑐ℎ!“ in die Welt entlassen.
Nebenan gibt’s kleine Restaurants, wo du Forelle bekommst, die Dich praktisch noch sorglos paddelnd begrüßt hat, bevor sie auf deinem Teller landet.
Wer jetzt denkt: "𝐷𝑎𝑠 𝑖𝑠𝑡 𝑎𝑏𝑒𝑟 𝑔𝑟𝑎𝑢𝑠𝑎𝑚"
… dem sei gesagt:
Die Forellen aus der Tiefkühltruhe werden auch nicht totgestreichelt. 🤷
Wenn Du also mal kalt duschen, und gleichzeitig frische Forellen essen möchtest, bist du am White Drin Waterfall genau richtig… und vergiss dein Handtuch nicht. 😉
𝐒𝐭𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝟐:
𝐅𝐫𝐢𝐞𝐝𝐡𝐨𝐟𝐬𝐤𝐚𝐩𝐞𝐥𝐥𝐞 𝐒𝐭. 𝐉𝐞𝐫𝐞𝐦𝐢𝐚𝐬
oder, wie man auf albanisch sagen würde… Kisha varrezore e Shën Jeremisë.
Die Kapelle ist die älteste Holzkirche im Kosovo.
Im Grunde kleiner als jedes WC-Häuschen auf deutschen Autobahnparkplätzen...
... Acht Meter lang, knapp vier Meter breit und aus massiven Eichenholz-Balken gebastelt…
Vermutlich einer der Gründe, warum das Teil bis heute noch steht… denn die Kapelle hat mittlerweile gut 400 Jahre auf dem Buckel… Das muss man als „Blockhütte“ erstmal hinkriegen…
Wenn da nicht mal der „Liebe Gott“ sein schützendes Händchen darüber hält. 😉
Warum auch immer… sie zählt zumindest zu den ältesten, erhaltenen Holzkirchen des Balkans und gilt als Kulturdenkmal und geschütztes Kulturerbe.
Der Überlieferung nach, wurde diese Kapelle Anfang des 17. Jahrhunderts vom Stamm der 𝐒𝐫𝐛𝐥𝐣𝐚𝐜𝐢 erbaut.
Vermutlich haben sie sich dann wieder aus dieser Gegend verzogen, weil ohnehin niemand ihren Namen aussprechen konnte… 🤷
... Zurück blieb diese Kapelle.
Sie steht übrigens auf dem 𝐅𝐫𝐢𝐞𝐝𝐡𝐨𝐟 𝐯𝐨𝐧 𝐆𝐨𝐫𝐚𝐳𝐡𝐝𝐞𝐜,
an dem man, wenn man nicht weiß, dass sie dort steht, schneller vorbeigefahren ist, an als einer Autobahnabfahrt im Nebel.
(Für diejenigen unter Euch, die es interessiert:
Standort: 42°38'18.6"N 20°22'23.6"E)
𝐒𝐭𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝟑:
𝐏𝐚𝐭𝐫𝐢𝐚𝐫𝐜𝐡𝐞𝐧𝐤𝐥𝐨𝐬𝐭𝐞𝐫 𝐏𝐞ć.
Hat man sich erstmals an den polizeilichen Ausweiskontrollen und den einschüchternden Klostermauern vorbeigeschlängelt, springt dir das quietschrote Mausoleum direkt in dein sonnenverwöhntes Auge.
Ursprünglich gegründet im 13. Jahrhundert, als Mausoleum für serbische Bischöfe dient es heute als Frauen-WG…
Präzise gesagt, für 24 Nonnen, die fleißig den ganzen "Rumms" am Laufen halten, damit es nicht zusammenfällt, wie ein Vorzelt im Italienurlaub.
Als 𝐔𝐍𝐒𝐄𝐂𝐎 - 𝐖𝐞𝐥𝐭𝐤𝐮𝐥𝐭𝐮𝐫𝐞𝐫𝐛𝐞 muss so mancher Besen geschwungen, Rasen gemäht und so manche Kollekte entleert werden, um das alles hier halbwegs in Ordnung zu halten.
Und jemand muss es ja machen. Hier für gebührt den Damen an dieser Stelle mal ein entsprechender Respekt gezollt. 🙏
Das Klosterpatriarchat von Peć war über Jahrhunderte das Zentrum der serbisch-orthodoxen Kirche, obwohl vermutlich bereits die Römer hier mit ihren Sandalen durchstiefelten.
Im Inneren kann man beeindruckende Fresken besichtigen… Bunt und goldig… wie man es hier im Balkan ja kennt… nur noch älter und noch beindruckender.
Für den Rest… guckst Du Fotos.😉
𝐒𝐭𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝟒
𝐑𝐮𝐠𝐨𝐯𝐚-𝐒𝐜𝐡𝐥𝐮𝐜𝐡𝐭.
25 Kilometer Felsen, Wasser und atemberaubende Natur.
Die Straße zieht sich durch die Schlucht wie eine überdimensionale Spaghetti, nur ungesalzen und mit deutlich mehr Schlaglöchern.
Angeblich führt die M-9 bis nach Montenegro – in der Realität hört sie an der Grenze einfach auf. In etwa so wie eine Netflix-Serie nach dem Cliffhanger am Ende der ersten Staffel. 😳
Landschaftlich ist die Strecke allerdings der Hammer…
...Wasser, das an den Felsen herunterplätschert, grüne Wälder, und wir mittendrin … wir mit unserer Kuscheldose, die bei der Steigung mal wieder klingt wie Darth Vader nach einem Marathon.🙈
In den Kosovo kommt man weniger wegen der Strandliegen...  aber wegen allem anderen.
Die bisherigen 3 Tage, hier im Kosovo haben uns schon einmal überzeugt, dass dies kein Land ist, dass man so einfach übersehen sollte.
Freundliche Menschen, herrliche Landschaften und beeindruckende Kulturdenkmäler warten auf jeden, der dieses Land besucht.
In diesem Sinne... fühlt Euch gekuschelt... 🤗



03.09.2025
𝐊𝐮𝐬𝐜𝐡𝐞𝐥𝐝𝐨𝐬𝐞𝐧𝐭𝐚𝐠 𝟏𝟎𝟓𝟑
𝐃𝐞𝐫 𝐊𝐨𝐬𝐨𝐯𝐨 – 𝐮𝐧𝐬𝐞𝐫 𝟏𝟖𝐭𝐞𝐬 𝐁𝐮𝐧𝐝𝐞𝐬𝐥𝐚𝐧𝐝?

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Tatsächlich…
… wenn Mallorca als 17tes Bundesland bezeichnet werden kann, wäre der Kosovo definitiv das 18te.
Warum? … Dazu später mehr.
So ging es heute erst einmal über die Berge in den Kosovo.
Die Grenze war eine reine Formsache und mit einer frisch abgeschlossenen KFZ-Versicherung, für knapp 30,00€ für 30 Tage, ging es dann weiter nach 𝐏𝐞𝐣𝐚, um…
Ihr wisst schon… die üblichen Dinge zu erledigen… Internet… Speisekarten checken.
𝐔𝐧𝐬𝐞𝐫 𝐞𝐫𝐬𝐭𝐞𝐫 𝐄𝐢𝐧𝐝𝐫𝐮𝐜𝐤…
... obwohl Peja  eher am Fuße der albanischen Alpen liegt, fühlten wir uns doch ein wenig nach 𝐍𝐨𝐫𝐝𝐚𝐟𝐫𝐢𝐤𝐚 versetzt.
Die Innenstadt ist geprägt von Moscheen und Einkaufstraßen, die eher Bazaren erinnern, als europäische Fußgängerzonen.
Genauso wie...
𝐝𝐢𝐞 𝐏𝐫𝐞𝐢𝐬𝐞…  UNTERIRDISCH… 😉
… Ein Eine Flasche Wasser am Kiosk 0,20 €… ein Hamburger 2,50 €.
𝐀𝐩𝐫𝐨𝐩𝐨𝐬…
haben wir Euch eigentlich schonmal von unserem „𝐏𝐢𝐳𝐳𝐚 𝐌𝐚𝐫𝐠𝐚𝐫𝐢𝐭𝐡𝐚 𝐈𝐧𝐝𝐞𝐱“ erzählt?
𝐃𝐢𝐞𝐬𝐞𝐫 𝐬𝐢𝐞𝐡𝐭 𝐰𝐢𝐞 𝐟𝐨𝐥𝐠𝐭 𝐚𝐮𝐬:
Der Preis einer Pizza Margaritha, in einem durchschnittlichen Restaurant des jeweiligen Landes, gilt für uns als Orientierung, bezüglich des Preisniveaus.
Unser 𝐒𝐭𝐚𝐧𝐝𝐚𝐫𝐝𝐩𝐫𝐞𝐢𝐬 𝐢𝐬𝐭 𝟖,𝟎𝟎 €…
Ist die Pizza Margherita teurer, sind vermutlich auch die gesamten Lebenshaltungskosten höher, als der Durchschnitt.  Passt zu 99% 😉
Hier, im Kosovo liegt der Preis einer Pizza Margherita bei „round about“ 5,00 €…
Wir denken, hier lässt es sich eine Weile aushalten. 😉
Übrigens sprechen in diesem Land, im Verhältnis mehr Menschen Deutsch, als in der Fußgängerzone von Duisburg-Marxloh.
Es geht so weit, dass man sich schon selbst dabei erwischt, mit einem fröhlichen „guten Morgen“ einen Laden zu betreten und dabei nicht einmal bewusst registriert, dass man ein ebenso freundliches „Guten Morgen“ zurückbekommt. 🤷‍♂️
Gefühlt, spricht hier jeder zweite Deutsch… also nicht die Touristen, sondern die Einheimischen.
Dazu kommt noch, dass auch hier der 𝐄𝐮𝐫𝐨 𝐚𝐥𝐬 𝐋𝐚𝐧𝐝𝐞𝐬𝐰𝐚𝐞𝐡𝐫𝐮𝐧𝐠 gilt, sodass man sich mit alledem tatsächlich ein bisschen fühlen darf, wie im 𝟏𝟖𝐭𝐞𝐧 𝐁𝐮𝐧𝐝𝐞𝐬𝐥𝐚𝐧𝐝 𝐃𝐞𝐮𝐭𝐬𝐜𝐡𝐥𝐚𝐧𝐝𝐬.
𝐊𝐥𝐮𝐠𝐬𝐜𝐡𝐞𝐢𝐬𝐬𝐞𝐫𝐦𝐨𝐝𝐮𝐬:
Für die etwas jüngeren Mitlesern unter Euch, die während des Geschichtsunterrichtes lieber TIKTOK-Feeds rauf und runter scrollen und Selfies an ihre „Bro´s“ verschicken, sei kurz erklärt:
Während des Jugoslawien-Krieges in den 90er Jahren, sind sehr viele Menschen nach Deutschland geflohen und blieben zumindest solange dort, um halbwegs der deutschen Sprache mächtig zu werden. Das Resultat erleben wir gerade hier im Kosovo.
𝐔𝐧𝐝 𝐰𝐢𝐫 𝐥𝐞𝐫𝐧𝐞𝐧…
...nicht alle 𝐊𝐨𝐬𝐨𝐯𝐨-𝐀𝐥𝐛𝐚𝐧𝐞𝐫 sind in Deutschland geblieben, um mit zwielichtiger Grüppchenbildung ihren Lebensunterhalt durch, sagen wir mal… „semi-soziale Aktivitäten unter Zuhilfenahme von Schuss- und Stichwaffen" umzusetzen. 🙈
𝐀𝐁𝐄𝐑 𝐇𝐀𝐋𝐓!!! ...
... Nicht, dass hier ein 𝐟𝐚𝐥𝐬𝐜𝐡𝐞𝐬 𝐁𝐢𝐥𝐝 entsteht…
Selbstverständlich gibt es auch in Deutschland noch Menschen mit kosovo-albanischen Wurzeln, die ihr tägliches Brot durch fleißige und ehrliche Arbeit verdienen und sich innerhalb der deutschen Gesellschaft vorbildlich integriert haben.🫶
Ok… so viel zum Thema Historie und zurück nach Peja….
In der Altstadt Peja´s geht’s ein wenig zu, wie auf einem Osmanen-Flohmarkt.
Basarstraßen, kleine Läden, Goldschmuck, Pita-Röllchen (Ćevapčići) und gemütliche Cafés… da verläuft man sich gerne mal …  und zahlt vielleicht ein etwas höheres Trinkgeld, einfach nur, weil man sich so wohl fühlt.☺️
𝐊𝐮𝐥𝐢𝐧𝐚𝐫𝐢𝐬𝐜𝐡 ist Peja, wie bereits beschrieben ein 𝐏𝐚𝐫𝐚𝐝𝐢𝐞𝐬 𝐟𝐮𝐞𝐫 𝐏𝐟𝐞𝐧𝐧𝐢𝐠𝐟𝐮𝐜𝐡𝐬𝐞𝐫 wie uns.
Für den Liebhaber der veganen Küche ist die Auswahl vielleicht doch etwas „abgespeckt“ (man beachte den Wortwitz 😂), aber der Liebhaber der fleischlastigen Küche kommt hier durchhaus auf seine Kosten.
Großzügige Portionen Fleischbrot mit reichlich Käse im Bauch, freundlich serviert, können in diesem Land die Kalorienzufuhr recht schnell auf einen adipösen Level katapultieren. 🙈
Auch Peja schaut auf eine recht 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐞 𝐕𝐨𝐫𝐠𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞 zurück.
Zu römischen Zeiten, hieß sie wohl „𝐏𝐢𝐜𝐚𝐫𝐢𝐚“… also… ein Schelm der da wieder an die „Margaritha“ denkt. 😉
Im 12. Jahrhundert wurde Peja belagert, erobert und wieder abgegeben, wie ein altes  Handtuch beim Badeurlaub.
Es kamen die Byzantiner, die Serben, die Osmanen und wurde schließlich ein Teil Jugoslawiens....
𝐇𝐞𝐮𝐭𝐞 𝐢𝐬𝐭 𝐝𝐞𝐫 𝐊𝐨𝐬𝐨𝐯𝐨 𝐮𝐧𝐚𝐛𝐡𝐚𝐞𝐧𝐠𝐢𝐠.
Eine Geschichte, die fast so viele Akteure hat, wie Komparsen auf dem Babelsberg herumstolpern. 🤦‍♂️
Peja ist ein bisschen, wie ein guter Witz:
Man denkt, man weiß, was kommt, und dann haut es einen doch um…
… seinen mit Bergen, seiner Atmosphäre... und dem guten Essen.
Also keine Scheu vor dem Kosovo… er ist freundlicher, als viele glauben. 😉
Wir zumindest freuen uns auf dieses Land, auf die Menschen und die Schätze die hier für uns auf uns warten. 🙏
In diesem Sinne... fühlt Euch gekuschelt. 🤗


 Oktober 2025





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